Marterer mit Karrierehigh: „Würde auf jeden Fall Davis Cup spielen“
Maximilian Marterer hat am Sonntag mit dem Challenger-Turnier im französischen Cherbourg nach guten Ergebnissen zum Jahresstart seinen ersten Titel 2018 gewonnen. Als Belohnung gibt es einen „Karriere-Bestwert“ in der Rangliste und der Teamchef Michael Kohlmann lockt gar mit einer Davis Cup-Nominierung. Der Youngster selbst gibt sich im exklusiven Interview mit dem tennis MAGAZIN angriffslustig.
Der Profi aus der TennisBase Oberhaching setzte sich im Finale des ATP-Challenger-Turniers in Cherbourg mit 6:4, 7:5 gegen den Franzosen Constant Lestienne durch. Mit diesem Sieg verbesstert sich Marterer in der heute veröffentlichten ATP-Weltrangliste auf Platz 70 – sein bislang höchstes Ranking.
Marterer war beim mit 43.000 Euro dotierten Turnier in der Küstenstadt der Normandie nach Gilles Simon an Position 2 gesetzt. Zwar gelang der 22-jährige Linkshänder ohne Satzverlust ins Finale, doch einige Matches waren eng. Vor allem der 6:4, 7:6(7)-Erfolg im Halbfinbale über den Italiener Matteo Berrettini (ATP 121) war hart umkämpft.
„Gegen Berrettini hat Maxi zuletzt dreimal in Folge verloren, noch Anfang Januar erst in Doha. Dass er nun die richtigen Schlüsse gezogen und den Italiener bezwungen hat, zeigt, dass er auf einem sehr guten Weg ist“, sagte Bundestrainer Michael Kohlmann, der Marterer als persönlichen Coach betreut, zum Triumph seines Schützlings. „Der Sieg war enorm wichtig, weil Maxi mit Platz 70 in der Weltrangliste nun Planungssicherheit für die nächsten Monate hat. Und letztlich hat er sich auch in den Kreis der Davis-Cup-Kandidaten für die Viertelfinalpartie in Spanien gespielt!“
Bei all dem Lob und den Steigerungen gilt es für den Youngster, den Fokus zu halten. tennis MAGAZIN hat ihn zum Davis Cup, zu Umstellungen im Training, zum Verhältnis mit Jugendfreund Alexander Zverev und zu seinem ungewöhnlichen Fan-Dasein im Fußball befragt.
tennis MAGAZIN: Herr Marterer, Sie werden seit dieser Saison ausgerechnet von Davis Cup-Teamchef Michael Kohlmann betreut. Sprechen Sie nach diesen Leistungen über eine Nominierung?
Marterer: Gespräche gab es konkret noch keine. Natürlich mache ich mir Gedanken, ob ich eine generelle Option für das Team sein kann.
tennis MAGAZIN: Würden Sie denn aufschlagen, wenn Sie gefragt würden?
Marterer: Ja, ich würde auf jeden Fall spielen und alles dafür geben, erfolgreich zu sein. Das ist eines meiner gesteckten Ziele, Davis Cup-Spieler zu werden und für Deutschland zu spielen. Sparringspartner war ich bereits, aber jetzt gilt es einfach abzuwarten.
tennis MAGAZIN: Sie haben zum Jahreswechsel den Trainer gewechselt.
Marterer: Ja, genau. Wir haben praktisch ab der Vorbereitung miteinander gearbeitet und sind dann im neuen Jahr so richtig durchgestartet. Vorher war ich bei Markus Wislsperger, der früher an der Tennis Base Oberhaching arbeitete. Dort trainiere ich nun bei Michael Kohlmann.