Serve & Drive: Ein Geheimtipp und ein Treffen mit Julia Görges
Dave spielt eine ordentliche Vorhand und schlägt gut auf. Dave ist aus der Nähe von San Francisco. „Würde ich mit dem Auto fahren, wäre ich neun Stunden unterwegs. Nein, nein, ich bin geflogen“, sagt er. „Aber wie zum Teufel kommst du hierhin?“, fragt er mich. Dave und ich sind Teil einer Clinic, eines Tenniskurses, der Desert Tennis Academy im Shadow Mountain Resort. Und Daves Frage, wie einer aus Deutschland hier landet, ist durchaus berechtigt. Denn: Selbst für viele Einheimische ist die Desert Academy ein Geheimtipp.
Um auf die Anlage zu kommen, muss man ein Tor passieren. Herein kommt man nur mit einem Code. Keine Chance also für normale Menschen, hier, an diesem in Ort Palm Desert zu landen? „Doch!“, sagt Caerwyn Evans, der Head Coach, „jeder kann hier spielen und unsere Kurse buchen.“
Programm für Jung und Alt
Die Kurse sind durchaus empfehlenswert. „Es macht Riesenspaß, ich bin jetzt seit vier Tagen da“, sagt Heather, eine von rund 40 Kursteilnehmern, die sich auf sechs Plätze verteilen. Und es ist schweißtreibend, obwohl wir uns mit sechs Spielern einen Court teilen. Wir machen Drills – Vorhand, Rückhand, Volleys, Aufschlag, Return. Alles spielerisch und für jeden gibt es wertvolle Tipps. Drei Stunden dauert die Clinic.
„Für 100 Dollar bist Du dabei“, scherzt Caerwyn. Das ist wohlgemerkt der Preis, wenn man normal bucht. Ich, der Reporter, bin eingeladen. Seit fünf Jahren ist Caerwyn, ein Australier, für das Tennisprogramm im Resort verantwortlich.
„Es läuft unglaublich gut“, sagt er. Den neuen Trend in den USA hat der 38-Jährige auch im Programm – Pickleball. Gespielt wird auf einem Minicourt mit harten Kunststoffschlägern und -bällen. „Die ältere Generation liebt es. Sie rennen mir die Bude ein“, sagt Caerwyn. Viel laufen muss man nicht und es ist auch technisch nicht so anspruchsvoll.
Tennis boomt auch neben dem Masters
Im Indian Wells Tennis Garden, wo das Masters gespielt wird, wird demnächst die US-Meisterschaft im Pickleball durchgeführt – mit tausenden von Teilnehmern. Wir sitzen inzwischen im Pro Shop im Tennis Garden und lauschen den Worten von Fred Hartzman, dem Clubdirektor des Indian Wells Tennis Garden. Fred zeigt uns das gigantische Stadion, während unten auf dem Court, klein wie Mickey Mäuse Marin Cilic und Tomas Berdych Bälle in einem Trainingsmatch schlagen.
„Tennis“, sagt Fred, „ist nicht nur während des Turniers angesagt. Es wächst ständig. Wieviel Plätze es in der Gegend gibt? „Oh, das ist eine gute Frage“, sagt Fred, „auf jeden Fall über 1.000.“ Gespielt wird auf Hotelplätzen, in den Dutzenden von Country Clubs, wo Normalsterbliche keinen Zutritt haben, in Akademien und natürlich im Indian Wells Tennis Garden.
Görges gut gelaunt
Bevor es wieder weiter geht mit unserem PS-starken Gefährt, treffen wir noch kurz Julia Görges. Gut drauf ist die Deutsche, ihre Hüftverletzung ist auskuriert. Am Wochenende spielt die an Nummer zwölf Gesetzte ihr erstes Match.
Dann wenn unsere Reise in Los Angeles weitergeht. „Wir sehen uns in Stuttgart“, ruft uns eine entspannte Görges noch hinterher – beim Fed Cup und beim Porsche Tennis Grand Prix. Aber noch ist das Kapitel Wüste für uns noch längst nicht abgeschlossen.
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