Zverev-Gegner Edmund überrascht mit Trainingspartner von Usain Bolt
Am Donnerstag trifft Alexander Zverev im Achtelfinale von Rom auf die neue britische Nummer eins, Kyle Edmund. Der 23-Jährige hat sich dieses Jahr um mehr als 30 Plätze auf Rang 19 gesteigert. Verbesserter Beweglichkeit sei Dank. Doch der Rotschopf will physisch mehr und geht tennistechnisch innovative Wege: Ein ehemaliger Topsprinter und Trainingspartner von Usain Bolt hat sein Betreuerteam verstärkt.
Dass Edmunds physische Voraussetzungen sich rapide verbessert haben, ist 2018 offensichtlich und lässt sich an Ergebnissen messen. Das Halbfinale bei den Australian Open mit Siegen unter anderem gegen Kevin Anderson und Grigor Dimitrov sticht heraus. Doch da wäre auch das Finale von Marrakesch (Niederlage gegen Pablo Andujar) sowie die Viertelfinals in Brisbane und zuletzt in Madrid, wo die Tennishoffnung von der Insel Novak Djokovic und David Goffin aus dem Turnier verabschiedete.
Edmund, den schon länger massive Grundschläge auszeichneten, hat es dank mehr Beweglichkeit, Stabilität und Schnelligkeit in die erweiterte Weltspitze geschafft. Sein hauptamtlicher Fitnesscoach Ian Prangley hat ganze Arbeit geleistet. Vor allem, weil Edmund von seinen körperlichen Gegebenheiten weniger gute Voraussetzungen hat als andere Topspieler. Als Beispiel dient ihm Landsmann Murray, dessen Beweglichkeit, Sprintfähigkeit und damit auch die Gabe, den Platz abzudecken ihres Gleichen suchte.
Edmund erhält Unterstützung von Sprinteuropameister
Dessen ist sich das Team des Youngsters bewusst. In Rom wurde nun publik, dass Edmund sein Team mit einem weiteren Fitnesscoach verstärkt hat. Darren Chin ist ein ehemaliger 100-Meter-Sprinter, der 2003 mit der britischen Staffel Gold bei den U-23-Europameisterschaften holte. Später bremste ihn eine schwere Fußverletzung aus. Zuvor war er aber zwei Jahre nach Jamaika gezogen, um in der Trainingsgruppe von Usain Bolt und Yohan Blake (der wie viele jamaikanische Sprinter später des Dopings überführt wurde) zu trainieren.
Eben dieser Chin soll nun Edmund helfen, den nächsten (schnelleren) Schritt zu gehen. Edmund selbst ist interessiert an der ganz neuen Perspektive, die Chin in sein Team bringt: „Ich will wissen, was Sprinter in ihr Training einbauen im Vergleich zu unseren Übungen. Und ich will von ihm wissen, wie er unsere Tenniswelt sieht“, reflektierte Edmund am Rande des Turniers in Rom.
Edmunds Sprintcoach: „Geht um Technik der ersten fünf Meter“
Der 36-jährige Chin sieht sich selbst als Unterstützung zu Prangley, der Sprinterexpertise auf das Tennis übertragen möchte. „Ich schaue mir exakt seine Sprinttechnik während des Tennis an sowie die Biomechanik seines Körpers“, erklärte Chin englischen Reportern in Rom. Er wolle verstehen, wie seine Lauftechnik die ersten fünf bis zehn Meter beeinflusse.
Meet Britain’s new Top 20 tennis player …
The World No.19 as of this morning, Mr @Kyle8Edmund! #Edmund #QueensTennis pic.twitter.com/WhOgTa1nV8
— Fever-Tree Championships (@QueensTennis) May 14, 2018
Chin ist sicher: „Kyle hat großes Potential. Ich möchte ihm weiter bei der Flexibilität helfen. Es geht speziell darum, wie er seine Füße anhebt und abrollt. Momentan treffen seine Füße noch relativ hart den Untergrund. Langfristig soll der Aufprall leichter werden und er dadurch schneller.“ Chin arbeitete bisher nur mit Gleichgesinnten. Da gehe es fast ausschließlich um Biomechanik. „Um die exakt richtige Körperposition für Sprinter. Das macht sie so schnell.“
Zverevs Lauftechnik auch für Edmunds Coach interessant
Wie lange die Zusammenarbeit angesetzt ist, wurde in Rom nicht klar. Der Einstieg eines Sprinters in ein Betreuerteam eines Tennisspielers zeigt, wie speziell Spieler mittlerweile arbeiten, um sich nicht nur spielerisch zu verbessern. Es wird interessant sein zu sehen, ob und wie sehr Chin Edmund verbessern kann und wie andere Spieler darauf reagieren könnten.
Kurzfristig trifft Edmund am Donnerstag auf Zverev, der seine Auftakthürde gegen den Italiener Matteo Berrettini mit 7:5, 6:2 meisterte. Edmund schlug in Runde zwei Lucas Pouille mit 7:6 im zweiten Satz und setzte das nächste Ausrufezeichen. Das Match ist auf dem zweitgrößten Platz der Anlage angesetzt als drittes Spiel nach 11 Uhr. Neben dem spielerischen Aspekt wird für Chin wohl auch interessant zu sehen sein, wie Zverev sich bewegt. Mit seinen fast zwei Metern ist die Beweglichkeit und Schnelligkeit des Titelverteidigers nicht nur für ihn beeindruckend.mens jordan release dates 2022 | cheap air jordan 1 from china