„Eben mein Stil“ – Becker bereut körperbetonte Spielweise nicht
Hamburg (SID) – Ungeachtet seiner aktuellen gesundheitlichen Probleme bereut Tennislegende Boris Becker seine körperbetonte Spielweise auf den großen Centre Courts der Welt nicht. „Das war einfach mein Stil, das, was ich am besten auf dem Platz konnte“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger als Talkgast bei der Zeit-Konferenz Gesundheit am Dienstag in Hamburg.
Spektakuläre Netzattacken prägten über Jahre den Spielstil von Becker, der viermal zu Deutschlandes Sportler des Jahres gewählt wurde. Sein „Becker-Hecht“ ging seinerzeit in die Tennisgeschichte ein.
Nach zwei Hüftoperationen und der teilweisen Versteifung seines Sprunggelenks „bin ich schon froh, dass ich wieder gerade laufen kann“, berichtete der 50-Jährige. Er profitiere davon, „dass es gerade trendy ist, ständig Turnschuhe zu tragen. Aber das sind eben die Narben des Krieges.“
Leistungssport, so die einstige Nummer eins der Weltrangliste, könne einfach nicht gesund sein. Und so müsse er damit leben, „dass es bei den Sicherheitskontrollen an den Flughäfen bei mir immer lauter piept. Und die ersten Schritte am Morgen ins Bad sind auch immer interessant.“
Becker imponiert, dass Tennissenioren wie Roger Federer und Rafael Nadal noch immer absolute Weltspitze darstellen, vermisst aber bei jüngeren Profis den letzten Willen, bei den Arrivierten nicht nur an die Tür zu klopfen, sondern hindurchzugehen: „Heutzutage wird ein 22-Jähriger noch als Nachwuchstalent bezeichnet. In diesem Alter hatte ich schon meine dritte sportliche Krise.“
Zu seiner angeblich angespannten finanziellen Situation ließ sich der Wahl-Londoner nur einen einzigen Satz entlocken: „Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.“
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