Exhibitions in Edel-Clubs: Das machen die Stars vor Wimbledon
Größer könnte der Kontrast nicht sein: Während schlechter platzierte Profis in der Woche vor Wimbledon in der Qualifikation um die letzten Plätze im Hauptfeld kämpfen, lassen es sich die „Big Names“ der Szene bei gleich drei Show-Turnieren in noblen Londoner Clubs gut gehen.
Die Woche vor Wimbledon ist eine Rarität: Statt im Heiligtum des Tennissports selbst findet die Qualifikation für den Saison-Höhepunkt auf den holprigen Rasenplätzen von Roehampton statt. Court an Court ist dort aneinander gereiht. Für die Quali-Spieler ist es – im wörtlichen Sinne – ein weiter Weg bis zum Wimbledon-Luxus an der Church Road.
Luxeriöse Vorbereitung auf Wimbledon
Als etablierter Top 50-Profi kann man die Woche vor dem Wimbledon-Turnier aber auch entspannt und luxuriös angehen. Und nein, damit sind nicht die letzten Wimbledon-Vorbereitungsturniere in Eastbourne und Antalya (Türkei!) gemeint, obwohl es dort sicher richtig hübsch ist. Doch bei den beiden ATP-Events ist kein Top 10-Spieler am Start. Bester Mann ist Diego Schwartzman, der als Elfter im Ranking in Eastbourne an eins gesetzt wurde und gleich sein erstes Match verlor.
Pompöses Luxus-Feeling kommt dagegen im Stoke Park, im Hurlingham Club sowie im Roehampton Club auf. In diesen edlen Londoner Etablissements schlagen kurz vor dem Start in Wimbledon einige Top-Stars auf, um in einer „Wohlfühloasen-Atmosphäre“ ihr Gefühl für Gras zu schärfen. Der sportliche Wert dieser Exhibitions ist gleich null; es gibt keine Punkte für die Weltrangliste. Dafür haben die Spieler in der Regel drei Matches auf Gras, kassieren eine üppige Antrittsprämie und bieten den Anhängern der Londoner Upper-Class, gerne mit einem Glas Champagner in der Hand, ein unterhaltsames Tennis-Spektakel.
Ihren letzten Feinschliff holen sich die Stars etwa beim Showturnier „The Boodles“ im Stoke-Park. 2018 treten dort zum Beispiel Alexander Zverev, Juan Martin del Potro, Nick Kyrgios und Grigor Dimitrov an. Als eine Art „Zirkusattraktion“ wurde Marcus Willis verpflichtet, der 2016 in Wimbledon für Aufsehen sorgte, als er als 772. der Weltrangliste durch die Quali kam und dann erst in der zweiten Runde gegen Roger Federer verlor. Aktuell steht Willis auf Platz 730 im Ranking.
Auf dem 1,2 Quadratkilometer großen Gelände des Stoke-Parks wird weit mehr geboten als nur Tennis. So gibt es ein piekfeines Fünf-Sterne-Hotel mit einem 27-Löcher-Golfplatz, der bereits 1908 entworfen wurde. Für Tennisspieler sind sechs Rasenplätze, drei Indoor-Courts und vier Sandplätze vorhanden. Während des “The Boodles“-Turniers wohnt die Tennis-Prominenz direkt im Stoke Park.
Lieblingsevent im Vorfeld von Wimbledon
Seit 2002 wird das Turnier dort ausgetragen und es entwickelte sich schnell zu einem Lieblingsevent im Vorfeld von Wimbledon von Novak Djokovic, der bislang elfmal „The Boodles“ spielte und sich auch schon mal mit einem Hubschrauber zu einem Match einfliegen ließ. Maximal 1.900 Fans sind pro Tag auf dem Gelände zugelassen, damit die Stars einigermaßen ihre Ruhe haben und die Fans einen guten Blick auf den Rasen-Court haben.
Mittlerweile ist das Turnier aber enorm gewachsen. Es dauert nun fünf Tage, eine Konkurrenz für Damen hat sich etabliert (Andrea Petkovic spielt 2018 mit!) und der Streaming-Dienst DAZN überträgt live. Dort wird auch Alexander Zverev zu sehen sein, der bereits zum fünften Mal im Stoke-Park dabei ist. Hintergrund: Sein Manager Patricio Apey ist einer der Macher des Events.
Die Konkurrenz-Veranstaltung im Hurlingham Club, die „Aspall Tennis Classics“, feiern 2018 ihre 25. Auflage. Und auch in diesem Jahr ist einer ihrer Stammgäste wieder dabei: Rafael Nadal. Wie schon öfter in den letzten Jahren bestritt er vor Wimbledon kein offizielles Rasenturnier (Queens sagte er kurzfristig ab!) und spielt nur zwei Show-Partien in Hurlinhgam. Die erste, gegen Matthew Eben, gewann er 7:6, 7:5. Die zweite gegen Lucas Pouille findet am Freitag statt.
Nadal: Nur Hurlingham vor Wimbledon
Neben Topstars Rafael Nadal und Maria Sharapova sind auch Kei Nishikori, Karen Khachanov sowie einige andere bekannte Profis am Start. Interessant ist die Doppel-Strategie von Spielern wie Kevin Anderson oder Grigor Dimitrov, die tatsächlich an beiden Turnieren im Stoke Park und im Hurlingham Club teilnehmen. Die Events sind eine gute Autostunde voneinander entfernt. Dimitrov etwa schlug am Dienstag Tsitsipas beim „The Boodles“, am heutigen Donnerstag muss er bei den „Aspall Tennis Classics“ gegen Khachanov ran.
Ganz neu ist das dritte Show-Turnier im Roehampton Club. Die „The Gant Championships“ feiern 2018 ihre Premiere und haben ein vergleichsweise übersichtliches Starterfeld mit Fernando Verdasco, Richard Gasquet, Hyeon Chung und Frances Tiafoe zu bieten. Mit dabei ist auch der englische Nachwuchsspieler Anton Matusevich.
Spannend am „The Gant Championships“ ist der Austragungsmodus. Es wird nämlich nach den Regeln des „ATP Next Gen-Finals“ gespielt. Das heißt: Kurzsätze bis vier, drei Gewinnsätze und bei Einstand entscheidet der nächste Punkt.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | air jordan 1 factory outlet