TENNIS-OPEN-AUS

Interview Andrea Petkovic: „Ich habe großes Selbstvertrauen”

Andrea Petkovic steht erstmals in ihrer Karriere im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Die 23-Jährige sorgte mit dem Sieg gegen Maria Scharapowa für eine große Überraschung bei den Australian Open. Im Interview mit tennismagazin.de spricht Petkovic, die gebürtig aus Bosnien-Herzegowina kommt, über die Last, die nach dem Erfolg gegen Scharapowa von ihr abgefallen ist, das nächste Match und ihre verbesserte Fitness.

Frau Petkovic, Sie haben durch den Sieg gegen Maria Scharapowa erstmals das Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. Ist das der beste Sieg Ihrer Karriere?
Das würde ich nicht sagen. Es war sicherlich ein sehr guter. Ich habe auch vorher schon gute Matches gespielt, wenn auch nicht auf so einer großen Bühne.

Aber es war der wichtigste Sieg?
Ich tue mich immer schwer, von wichtigster und bester Sieg und Ähnlichem zu sprechen. Es soll ja nicht bei einmal Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier bleiben. Ich will ja noch mehr wichtige Siege feiern.

Beschreiben Sie doch bitte mal Ihre Gefühle nach dem verwandelten Matchball?
Ich bin wirklich sehr glücklich. Ich kann nicht mit Worten beschreiben, welche Last von mir abgefallen ist. Dennoch muss ich jetzt alle Kräfte zusammenreißen, um am Dienstag im Viertelfinale wieder ein gutes Match hinzulegen.

Dann heißt Ihre Gegnerin Li Na aus China. Nachdem Sie nacheinander Venus Williams und Maria Scharapowa ausgeschaltet haben, wird mancher denken, das sei kein Problem …
Die Tennisfans wissen schon, dass das eine ganz schwere Aufgabe wird. Li ist in diesem Jahr noch ungeschlagen, sie hat das Turnier in Sydney gewonnen und dabei im Finale Kim Clijsters besiegt, und sie war hier in Melbourne im letzten Jahr im Halbfinale. Aber wenn ich gut spiele, werde ich Chancen bekommen. Mein Job ist, die dann zu nutzen.

Vor dem Match gegen Scharapowa haben Sie gescherzt, Sie seien sauer auf Julia Görges, weil die mit ihrem Spiel Scharapowa erst richtig ins Turnier gebracht habe …
Ich muss mich wohl bei Jule entschuldigen und bedanken, dass sie sie an den Rand einer Niederlage gebracht hat. Tatsächlich habe ich in dem ersten Satz gesehen, wie ich gegen Maria spielen muss. Ich muss die Führung haben, die Initiative übernehmen, sie unter Druck setzen. Das hat gut geklappt.

Maria Scharapowa hat gesagt, sie habe nicht ihren besten Tag gehabt.
Das ist sicher richtig. Man hat gegen Ende des Spiels aber gesehen, was für ein großer Champion sie ist. Ich bin sehr froh, dass ich durchgekommen bin. Aber es heißt ja auch, man spielt immer nur so gut, wie der Gegner es zulässt.

Was ist der Grund für Ihre Verbesserung im letzten Jahr?
Sicherlich meine Fitness. Ich war schon immer eine der fittesten Spielerinnen, jetzt denke ich, habe ich meine Grenze erreicht. Ich bewege mich viel besser auf dem Platz und spiele eine Menge Bälle zurück. Es ist hart für die Mädels, gegen mich den Punkt zu beenden. Durch die Fitness bin ich mental viel stärker geworden. Ich glaube an mich. Ich habe großes Selbstvertrauen und glaube an meinen Körper. Das ist der Schlüssel für mein Spiel.
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