Körpersprache: Die Tattoos der Tennisstars
Ob künstlerisch, philosophisch oder animalisch: Tattoos sind auf den Centre Courts nicht mehr wegzudenken. Wir stellen die interessantesten Motive der Stars vor.
Einen Spieler in der nordamerikanischen Basketballliga NBA sieht man kaum noch ohne. Die Fußballstars pflegen eine innige Beziehung zu ihnen. Die Rede ist von Tattoos. Auch auf der Tennistour nimmt der Körperschmuck immer mehr zu. Zwar sieht man viele Topstars der Szene wie Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic, Caroline Wozniacki oder Maria Sharapova gänzlich ohne Tattoos – uns sind jedenfalls keine bekannt –, für viele andere Spieler und Spielerinnen gehört die Bemalung der Haut mittlerweile dazu wie Erdbeeren zu Wimbledon. In Deutschland sind laut einer Studie knapp 20 Prozent der Erwachsenen tätowiert, in den USA sogar mehr als jeder Dritte.
Ziel der Tintenbilder: seine Individualität und Einzigartigkeit zum Ausdruck bringen. Tattoos geben einen Einblick in die Persönlichkeitsstruktur ihrer Träger sowie deren Lebensweisheiten und Einstellungen. Die Liebe von Fans zu bestimmten Spielern geht ebenfalls unter die Haut. Tattoos mit dem Logo und dem Konterfei von Federer gibt es einige. Besonders skurril: Der Brite Will Hirons ließ sich nach Andy Murrays erstem Wimbledonsieg dessen Pokalbild auf die linke Pobacke tätowieren – wegen einer verlorenen Wette. Ob brüllender Tiger, Totenkopf oder eine philosophische Botschaft. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Polona Hercog
Die Slowenin hat neben Tennis eine zweite Leidenschaft: Tattoos. Hercog witzelte, sie hoffe, dass ihre vielen Tattoos ihre Gegnerinnen einschüchtern würden. Auf ihrem rechten Arm sind ein Totenkopf, Rosen, Engelsflügel und eine Laterne zu sehen. Ihr linker Arm soll demnächst auch komplett bedeckt sein. „Einige Tattoos haben eine Bedeutung, andere nicht. Ich mag die Bilder, vor allem den Totenkopf und dessen gesamte Anatomie.“
Dustin Brown
Als der Deutsche im Jahr 2015 auf dem Centre Court in Wimbledon Rafael Nadal besiegte, zeigte er stolz auf das Tattoo auf seinem Oberkörper. Der Mann mit den Rasta-Haaren, der den Bauch von „Dreddy“ ziert, ist allerdings nicht Bob Marley, sondern Browns Vater Leroy aus Jamaika. „Das war eines der Dinge, die ich schon schon lange machen wollte. Ich hatte die Möglichkeit, mit einem tollen Tattoo-Künstler in Köln zu arbeiten.“
Stan Wawrinka
Verliebe dich ins Scheitern! So lässt sich das Tattoo auf dem linken Arm des Schweizers zusammenfassen. „Immer versucht. Immer gescheitert. Egal. Versuch es wieder. Scheitere wieder. Scheitere besser.“ Es sind Worte des irischen Schriftstellers Samuel Beckett. „Das ist meine Lebensphilosophie, meine Philosophie als Tennisspieler“, sagt Wawrinka. Nachdem das Zitat auf seine Haut gestochen wurde, ging seine Karriere steil nach oben.