Vor US Open: Was Federer über Djokovic und den #GoldenMasters denkt
Nachdem Roger Federer erstmals ein Finale in Cincinnati gegen Novak Djokovic verloren hatte, sprach der Maestro nicht nur über die Dinge, die ihm spielerisch für die US Open noch fehlen. Ausführlich teilte er seine Gedanken über die Erfolge des Djokers, das „GoldenMasters“ und die anstehenden US Open mit – und überraschte dabei.
„Meiner Meinung nach sollte dieses Gespräch darüber gehen, wie Novak Geschichte geschrieben hat und was für ein großartiger Champion er ist. Und weniger darüber, weshalb ich meine Returns so schlecht getroffe habe.“ Natürlich war sich Roger Federer darüber im Klaren, dass er bei der 4:6, 4:6-Niederlage im Finale des Masters-1000-Turniers von Cincinnati ungewohnte Schwächen präsentierte. „Jeden zweiten Vorhandreturn habe ich verschlagen – keine Ahnung, was da los war. Aber diese Matches passieren manchmal. Es waren einfach keine guten Returns“, erklärte der 37-Jährige.
Rasch lenkte er das Scheinwerferlicht aber wieder auf seinen Kontrahenten. „Novak hat den Sieg total verdient. Er hat Geschichte geschrieben. So sollten die Überschriften Eurer Texte lauten“, diktierte Federer den anwesenden Journalisten das Thema des Tages in deren Notizblöcke. Doch als er um eine Einordnung des „GoldenMasters“ gebeten wurde (Djokovic hat mit dem Erfolg als erster Spieler nun jedes Masters1000-Turnier mindestens einmal gewonnen), musste der Schweizer ausholen. Es sei sehr schwer, all die Erfolge und Rekorde eines großen Spielers einzuordnen. „Bei Novak könnte dieser Rekord nach der Karriere herausragen – neben seinen vielen anderen Erfolgen natürlich.“
Den medialen Aufschwung um den Begriff „GoldenMasters“ ordnete der Grand Slam-Rekordchampion ebenfalls ein: „Die Profis der vorangegangen Generationen hatten das gar nicht als Zielsetzung.“ Es habe früher zwar die Super 9-Series gegeben, aber niemand nahm es sich vor, alle Großturniere dieser Reihe zu gewinnen. Es war einfach nicht vorstellbar, weil damals noch zu viele Spezialisten auf Sand oder Rasen auf der Tour unterwegs waren. „Und dann sind auf einmal alle Beläge langsamer geworden, fast jeder hat angefangen von der Grundlinie zu agieren. Erst seitdem das so ist, ist das, was Novak erreicht hat, überhaupt möglich geworden.“
Federer: „Djokovic wird immer der erste bleiben“
Der Schweizer betonte, wie extrem schwer es sei, ein Masters zu gewinnen. Gleichzeitig ist er sich aber sicher: „Topspieler zukünftiger Generationen könnten dieses Ziel ebenfalls erreichen. Aber Novak Djokovic wird immer der erste bleiben, der es geschafft hat.“ Ihm selbst fehlen die Titel der Sandplatzturniere von Monte Carlo und Rom. Bei beiden Turnieren stand er je viermal im Finale, allein fünf davon verlor er gegen Rafael Nadal. Da er in den vergangenen zwei Jahren die komplette Sandplatzsaison ausgelassen hat, ist das Erreichen des „GoldenMasters“ für Federer wohl kein realistisches Ziel mehr.
Sehr wohl aber der Gewinn der diesjährigen US Open, auch wenn er die Favoritenrolle zunächst an Djokovic und Nadal weitergab. „Ich dagegen bin erstmal froh, ein gewisses Level zu haben. Ich muss aber noch an meinem Spiel feilen und mich an die ständig wechselnden Bälle anpassen. Ich werde daran arbeiten und dann mit viel Energie in New York starten. Dann kann ich vielleicht zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder etwas Großes erreichen bei den US Open.“
Federer: Letzter US Open-Titel 2008
Sein letzter Erfolg in New York datiert aus dem Jahr 2008, damals siegte er gegen Andy Murray. Vor drei Jahren stand Federer nochmal im Finale, unterlag aber Djokovic. Die US Open werden im Übrigen das erste Major sein, bei dem vorrausichtlich die ehemals großen fünf wieder vertreten sein werden – neben Federer und Djokovic auch Nadal, Murray und Wawrinka.
Letztmals war das komplette Quintett in Wimbledon 2017 am Start. „Das macht dieses letzte Saisonviertel so spannend: Das alle wieder da sind. Nicht nur Novak, auch Stan spielt wieder sehr solide.“ Federer nannte zudem noch Milos Raonic und Kei Nishikori als etablierte Topspieler, die wieder zur alten Stärke gefunden hätten.
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