Serve & Drive in New York: Der versteckte Tennisplatz in Manhattan
Ein Roadtrip in New York. In dieser Woche steuert tennis MAGAZIN die Tennis-Hotspots in der Stadt, die niemals schläft, an. Heute haben wir einen der exklusivsten Tennisclubs der Welt besucht: den Vanderbilt Tennis Club in Manhattan.
Wer mit dem Auto in das Herz von Manhattan, zum Times Square, fahren möchte, braucht vor allem eines: starke Nerven. Selbst eine von der Meilenzahl kurze Reise kann schnell zu einer langen Odyssee werden. Wer durchhält und nicht vorher entnervt das Handtuch wirft, der wird mit einer riesengroßen Prise an Entertainment belohnt: Der Times Square ist eines der großen Highlights von New York – bunt, schrill und vor allem laut. Der weltberühmte „Naked Cowboy“ gibt hier fast täglich seine Lieder zum Besten und ist ein gefragtes Fotoobjekt. Einige der für den Times Square so bekannten bunten Leuchtreklamen stimmen bereits fleißig ein auf die US Open.
Einige Blöcke vom Times Square entfernt, befindet sich ein weiteres Wahrzeichen von New York: der Grand Central Terminal, der wichtigste Verkehrsknotenpunkt der Metropole und zudem ein architektonisches Meisterwerk. Jeder Tennisfan, der in New York weilt, sollte sich etwas Zeit nehmen und beim Tennisclub in der Grand Central Station vorbeischauen. Wie bitte, ein Tennisclub in einem Bahnhof? Das kann es doch gar nicht geben?! Doch, das gibt es tatsächlich! In New York ist eben alles möglich und alles etwas anders. Seit 1965 wird im Vanderbilt Tennis Club auf die Filzbälle eingedroschen.
Der ungarische Immigrant Geza A. Gazdag gründete den Vanderbilt Athletic Club und benannte ihn nach dem Eisenbahnunternehmer Cornelius Vanderbilt, der die Grand Central Station aufbaute. Im damaligen Club gab es sogar eine 20 Meter lange Skipiste. Leicht zu finden ist der exklusivste und versteckteste Tennisplatz Manhattans (wahrscheinlich sogar der ganzen Welt), allerdings nicht. Auf gut Glück die Räumlichkeiten suchen, sollte man vermeiden und sich vorher über den genauen Weg schlau machen. Denn selbst viele New Yorker, die im Grand Central Terminal arbeiten, haben von diesem besonderen Ort noch nichts gehört.
Mit dem Fahrstuhl geht es hoch in den vierten Stock, wo sich der Vanderbilt Tennis Club befindet. Als wir eintreten, werden wir von Mel, einem der Trainer, herzlich empfangen. „Es ist so toll, dass ihr hier seid.“ Mel führt uns herum und erzählt die besondere Geschichte dieses Clubs, der klein, aber fein ist. Neben einem vollständigen Tennisplatz gibt es noch einen Fitnessraum und einen Junior Court mit zwei Trainingskorridoren. Hier können Spieler anhand einer Ballmaschine ihre Schlagfertigkeiten üben. „Es ist der einzige Tennisclub innerhalb eines Bahnhofs. Das macht es so einzigartig. Der Bodenbelag ist der gleiche wie bei den US Open, also recht zügig“, erzählt Mel und kommt dabei immer mehr ins Schwärmen.
„Wir haben Spieler aus der ganzen Welt. Vorgestern war sogar Andy Murray bei uns und hat Werbeaktivitäten für seine Sponsoren gemacht. Jeder mag es hier. Und wenn du keinen Spielpartner hast, gibt es immer noch die Ballmaschine. Und diese Maschine verliert nie“, lacht Mel und lädt uns ein zu einem Rendezvous mit der Ballmaschine ein. Gesagt, getan! Nach fünf Minuten Schlagzeit die schweißtreibende Erkenntnis: die Ballmaschine verliert tatsächlich nie und ist ein gutes Drillprogramm für den ambitionierten Spieler. „Ich bin seit 20 Jahren Tennistrainer und habe an vielen Orten gearbeitet. Dieser Club ist der außergewöhnlichste Ort, an dem ich je trainiert habe. Wenn ich Leuten sage, dass ich im Bahnhof Training gebe, glaubt mir niemand.“
Von 1984 bis 2009 war der Vanderbilt Tennis Club im Besitz von Donald Trump und beheimatete die Schönen und Reichen. Damals war der Club noch etwas größer und bot zwei Sandplätze. Nachdem Trump ging, übernahm Antohny Scolnick, ein ehemaliger Leichtathetik-Chef am Hunter College in New York, die Pacht für den Club – für 250.000 US-Dollar im Jahr. Seit 2011 kann hier jeder Tennisspieler Bälle schlagen, wenn er möchte und es die Kapazität zulässt. „Es ist eine tolle Lage für den Club. Jedes Hotel ist in der Nähe. Und was noch wichtiger ist: Die Anfahrt ist einfach. Jeder Zug stoppt unter uns. Selbst im Winter, wenn es schneit, müssen die Leute nicht rausgehen, sondern steigen in dern Zug und können zu uns kommen. Wir haben von 6 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts geöffnet“, erzählt Mel.
Die Preise für die Buchung des Platzes sind allerdings nicht günstig. Wer zur Primetime, von Montag bis Donnerstag zwischen 18 und 21 Uhr, spielen möchte, muss 310 US-Dollar bezahlen. Weitaus günstiger ist es von Mitternacht bis 2 Uhr morgens innerhalb der Woche. Dann kostet die Stunde nur noch 70 US-Dollar. Buchbar ist der Platz nicht mehr als sieben Tage im Voraus. Der Vanderbilt Tennis Club ist eines der bestgehüteten Geheimnisse von New York. Eine Stippvisite dorthin ist jedem Tennisfan zu empfehlen.Nike Jordan Jumpman hoodie in grey – release dates & sneakers., Jordans – Yeezys, Urlfreeze News | jordan outlet store orlando florida