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Boris Becker: „Früher war ich Einzelsportler, jetzt bin ich Teamplayer“

Boris Becker sprach mit uns im großen Exklusiv-Interview über die bevorstehende Wachablösung im Herrentennis, die Stärken von Alexander Zverev, den alten Rivalen Michael Stich und den neuen Kerber-Coach Rainer Schüttler.

Foto: Paul Zimmer

Im neuen tennis MAGAZIN, das seit Dienstag (11. Dezember 2018) im Handel ist, gab uns Boris Becker tiefe Einblicke in seine unterschiedlichen Rollen im internationalen Tennis. Wir haben hier die wichtigsten Aussagen des Interviews gebündelt. Wer das komplette Gespräch mit ihm lesen will, kann das Heft hier kaufen: „Alexander Zverev – Jagd auf die Nummer 1“

Boris Becker über das Ende der Ära Federer und Nadal:

„Man muss sich von dieser Ära verabschieden. Es kann 2019 noch gut gehen, allerdings nicht mehr in der Häufigkeit. Aber ich würde nach wie vor nicht gegen Nadal auf Sand und Federer auf schnellen Belägen wetten. Aber die Dominanz ist vorbei.“

Boris Becker über ein Masters-Turnier in Deutschland:

„Es ist schwierig, weil es weltweit nur neun Masters-Turniere gibt. Aber es muss das Ziel sein, so ein Event nach Deutschland zu holen. International gesehen versuche ich, ein Mastersturnier nach Deutschland zu holen. Es ist der nächste große Schritt. Die ATP-Finals in Deutschland wäre die Krönung.“

Boris Becker über seinen früheren Konkurrenten Michael Stich:

„Ich glaube, seinen Job als Turnierdirektor in Hamburg hat er gut gemacht. Aber es gibt Gründe, warum das nicht mehr geklappt hat. Es gab richtig Ärger. Ich bin von einem Einzelsportler mehr zu einem Teamsportler geworden. Diesen Sprung hat nicht jeder geschafft. Ich brauche meine Mannschaft, meine Spieler, meine Funktionäre, damit das Ganze funktioniert. Wie ich gehört habe, tut sich Michael schwer damit zu verstehen, dass man nur in der Gruppe stark ist. Das war die Problematik in Hamburg. Er hat zu sehr auf sich geschaut.“

Boris Becker über Alexander Zverev:

„Er hat mit seinem Sieg bei den ATP-Finals den Durchbruch in die absolute Weltspitze geschafft. Die Art und Weise, wie er gegen Federer im Halbfinale und Djokovic im Finale gespielt hat, war Weltklasse. Sein Sieg dokumentiert, dass 2019 die jungen Wilden noch näher an die Arrivierten herankommen werden.“

Boris Becker über die Kombination Zverev und Lendl:

„Diese Kombination ist sehr gut. Man muss ihnen aber weiter Zeit geben. Lendl ist ein Meister seines Fachs und er kommt in eine Gruppe, die sehr gut gearbeitet hat und da will nicht jeder von seinem Platz abrücken. Entscheidend ist der Spieler. Zverev wird sich das weiter anschauen und sich die Zeit nehmen, die er benötigt, um das Ganze zu bewerten. Alles andere als ein langfristiger Erfolg würde mich aber überraschen.“

Boris Becker über die Regeländerung in Wimbledon im Entscheidungssatz bei 12:12 einen Tiebreak zu spielen:

„Die Änderung ist sehr gut. Man kann immer noch fünf Sätze spielen, was ja nun fünf Stunden dauern kann. Irgendwann ist es dann auch gut. Da verlieren die Zuschauer, die Spieler und die Fans die Lust. Niemand hat etwas davon, dass der Sieger in der nächsten Runde kaum noch antreten kann.“

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