Novak Djokovic

TOPSHOT - Serbia's Novak Djokovic poses for photographs with the championship trophy at the Royal Botanical Gardens in Melbourne on January 28, 2019, a day after his victory against Spain's Rafael Nadal in the men's singles final of the Australian Open tennis tournament. (Photo by William WEST / AFP) / -- IMAGE RESTRICTED TO EDITORIAL USE - STRICTLY NO COMMERCIAL USE -- (Photo credit should read WILLIAM WEST/AFP/Getty Images)

Djokovic wird Federers Nummer-1-Rekord brechen

Novak Djokovic ist wieder der große Dominator im Herrentennis. Nach dem Sieg bei den Australian Open wird darüber spekuliert, welche Rekorde der „Djoker“ brechen kann. Der Nummer-eins-Rekord von Roger Federer beginnt zu wackeln.

Manchmal sind es einzelne Ballwechsel, die den Lauf der Tennisgeschichte beeinflussen und in eine andere Richtung drehen können. Es stellt sich dabei die Was-wäre-wenn-Frage. Was wäre gewesen, wenn der Alles-oder-nichts-Return von Novak Djokovic im Halbfinale der US Open 2011 gegen Roger Federer beim Matchball gegen sich nicht auf die Linie geklatscht wäre? Djokovic gewann die Partie schließlich und holte den Titel. Was wäre gewesen, wenn Rafael Nadal im Gigantenfinale bei den Australian Open 2012 beim Stand von 4:2, 30:15 im fünften Satz eine leichte Rückhand nicht ins Aus gespielt hätte? Und was wäre gewesen, wenn Nadals Vorhand im Australian-Open-Finale 2017 gegen Federer beim Spielball zum 4:2 im fünften Satz nicht gegen die Netzkante und von dort ins Aus geflogen wäre?

Das Wimbledon-Halbfinale, das Djokovic neues Leben einhauchte

Ein weiterer Ballwechsel, der im Rückblick große Bedeutung hat, ereignete sich vergangenes Jahr im Wimbledon-Halbfinale zwischen Djokovic und Nadal. Der Spanier hatte im fünften Satz Breakball zum 8:7, stürmte ans Netz und wurde von Djokovic sehenswert passiert. Würden wir heute über den Dominator Djokovic reden, wenn dieser Breakball nicht abgewehrt worden wäre? Vermutlich nicht! Wir würden wohl stattdessen über die Rekordjagd von Nadal auf Federer philosophieren. Der Punktgewinn und das gewonnene Wimbledonhalbfinale brachten Djokovic die vermisste Siegermentalität zurück. „Nach diesem Match hat Novak seine Angst vor dem Verlieren wieder verloren“, sagte Marian Vajda im Rückblick auf den Sommer 2018, der seinen Schützling endgültig zurück in die Erfolgsspur brachte.

Erfolg und Misserfolg liegen vor allem im Spitzentennis ganz nah beieinander. Es sind oft kleine Szenen, die einen völlig aus der Spur bringen können oder neues Leben einhauchen. Vor genau einem Jahr redete die Tenniswelt darüber, in welche neuen Rekordssphären Federer würde vorstoßen können. Seitdem Federer seine beiden Matchbälle im Indian-Wells-Finale 2018 gegen Juan Martin del Potro nicht nutzen konnte, scheint dem Schweizer der letzte Punch in großen Matches zu fehlen. Im Januar 2019 philosophieren wir nun darüber, welche Federer-Rekorde von Djokovic gebrochen werden können. Schafft es der „Djoker“ bis auf 20 Grand-Slam-Titel oder darüber hinaus? Frühestens bei den French Open 2020 kann der Serbe den Grand-Slam-Rekord von Federer einstellen. Er wäre dann gerade 33 Jahre alt geworden.

Juli 2020: Holt sich Djokovic den Nummer-1-Rekord?

Bis zum Grand-Slam-Rekord ist es noch ein sehr langer Weg. Was derzeit viel wahrscheinlicher ist und worüber die wenigsten reden: Der Nummer-eins-Rekord von Federer könnte im Jahr 2020 fallen. Und er wird auch fallen. Da bin ich – Verletzungspech ausgeklammert – mir sicher. Federer führte die Weltrangliste 310 Wochen lang an. Djokovic liegt derzeit bei 236 Wochen. Bleibt der „Djoker“ der unangefochtene Spieler im Herrentennis, könnte er sich bereits im Juli 2020 diesen Rekord schnappen. Derzeit ist, abgesehen von Nadal, kein Spieler in Sicht, der Djokovic in Zukunft vom Weltranglistenthron stürzen könnte. Alexander Zverev? Dazu braucht es durschlagende Erfolge bei den Grand Slams. Juan Martin del Potro? Zu oft verletzt. Dem Argentinier fehlt es zudem an Durchschlagskraft in großen Finals. Roger Federer? Der Schweizer spielt viel zu wenig. Der Rest? Zu inkonstant und spielerisch meilenweit entfernt von Djokovic. Also: Der Serbe wird nächstes Jahr einen der großen Federer-Rekorde brechen, sofern er gesund bleibt.

Es sind häufig Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, wer Nummer eins ist bzw. wird und wer nicht. Und wer letztendlich Rekordhalter ist. Federer selbst hatte es 2017 und 2018 in der Hand, seinen Nummer-eins-Rekord in recht unerreichbare Höhen ausbauen zu können. Doch der Schweizer entschied sich gegen mehr Wochen als Nummer eins und für mehr Spielpausen. Die vergebenen Matchbälle gegen del Potro vergangenes Jahr in Indian Wells hatte zudem Auswirkungen auf das ATP-Ranking. Hätte er einen der Matchbälle genutzt, wäre ihm die Spitzenposition in der Weltrangliste bis zum Wimbledonturnier 2018 sicher gewesen. Wochen, die ihm in der Endabrechnung mit Djokovic wohl fehlen werden.cheap air jordan 1 low | nike factory outlet dallas