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Federer scheitert im Viertelfinale an Berdych

Die Ära Roger Federer bei den All England Championships in Wimbledon ist am Mittwoch zu Ende gegangen. Nach sieben Finalteilnahmen hintereinander seit 2003 und dabei sechs Titelgewinnen ist der Schweizer im Viertelfinale gescheitert. Der Titelverteidiger unterlag dem Tschechen Tomas Berdych mit 4:6, 6:3, 1:6, 4:6 und blieb damit bereits zum zweitenmal hintereinander nach den French Open in der Runde der letzten Acht bei einem Grand-Slam-Turnier auf der Strecke.

Berdych, der im Achtelfinale den letzten Deutschen Daniel Brands ausgeschaltet hatte, trifft in der Vorschlussrunde am Freitag auf den Serben Novak Djokovic. Der Weltranglisten-Dritte setzte sich problemlos mit 6:3, 6:2, 6:2 gegen den überraschend ins Viertelfinale vorgestoßenen Lu Yen-Hsun aus Taiwan durch. Djokovic steht damit zum zweitenmal nach 2007 in der Vorschlussrunde des bedeutendsten Tennisturniers der Welt.

Berdych erstmals im Halbfinale

Berdych kam an der Church Road erstmals über das Viertelfinale hinaus und war nach seinem Triumph sichtlich irritiert. „Ich kann es kaum glauben. Hier gegen einen Champion zu spielen und ihn zu schlagen, das ist höchst erstaunlich“, sagte der Tscheche, der sich wohl noch lange an die Entscheidung erinnern wird: „Das letzte Spiel war das Spiel meiner Karriere, als ich zum Sieg aufschlagen konnte.“

Auf dem Centre Court setzte sich die ungewohnte Formschwäche des Eidgenossen aus den ersten beiden Runden nahtlos fort. Schon in seinen Auftaktmatches gegen den Kolumbianer Alejandro Falla und den Serben Ilja Bozoljac hatte Roger Federer erhebliche Mühe. In dem French-Open-Halbfinalisten Berdych hatte Federer nun allerdings einen Gegner von anderer Klasse vor sich, der die Unsicherheiten des 28-Jährigen erbarmungslos ausnutzte.

Federer unsicher und angeschlagen

Federer wirkte in der Partie unsicher und angeschlagen. Von seiner einstigen Centre-Court-Dominanz war nicht mehr viel zu sehen, ihm unterliefen einfache Fehler wie zahlreichen anderen „normalen“ Profis. Der 24-Jährige Tscheche spielte dagegen frei auf und bestätigte die These, dass Federer durch seine Formprobleme zuletzt den Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren hat. Schon beim Vorbereitungsturnier in Halle/Westfalen musste er im Finale gegen Lleyton Hewitt eine unerwartete Niederlage auf Rasen hinnehmen.

Berdych konnte sich vor allem auf seinen ausgezeichneten Aufschlag verlassen, mit dem er sich auch aus kritischen Situationen oft befreien konnte. Der Tscheche machte zu 82 Prozent den Punkt, wenn sein erster Aufschlag kam. Federer konnte in vergleichbarer Situation nur in 70 Prozent einen Punkt gewinnen. Auch als der Schweizer bei einer 3:2-Führung im vierten Satz mit insgesamt vier Breakpunkten die Chance zur Wende hatte, konnte er diese Gelegenheit nicht nutzen.

Nadals Vorsprung wird größer

In den weiteren Viertelfinals standen sich am Nachmittag in einer Neuaflage des French-Open-Finals Rafael Nadal (Spanien) und Robin Söderlin aus Schweden gegenüber. Außerdem spielte Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich) gegen Großbritanniens Hoffnungsträger Andy Murray. Nadal, der in Wimbledon im Vorjahr nicht antreten konnte, wird durch Federers Niederlage seinen Vorsprung in der Weltrangliste auf den Schweizer deutlich vergrößern.

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