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Kamke überrascht, Kiefer enttäuscht

Qualifikant Tobias Kamke hat aus deutscher Sicht für die bislang größte Überraschung bei den 124. All England Championships in Wimbledon gesorgt. Der 24 Jahre alte Lübecker setzte sich nach einem 0:2-Satzrückstand noch 5:7, 2:6, 7:5, 6:4, 6:4 gegen den Spanier Guillermo Garcia-Lopez durch und erreichte damit bei seiner zweiten Teilnahme an einem Grand-Slam-Turnier erneut die zweite Runde. Kamke ist als Nummer 126 der Weltrangliste 87 Plätze schlechter notiert als der Spanier. Kamkes nächster Gegner ist nun der Italiener Andreas Seppi.

Dagegen ist das Turnier für Stuttgarter Michael Berrer und Simon Greul sowie Nicolas Kiefer bereits beendet. Greul unterlag dem Franzosen Florent Serra mit 6:7 (2:7), 3:6, 2:6. Berrer musste die Partie gegen den Ukrainer Illya Marchenko beim Stand von 3:6, 5:7 aufgeben. Der Stuttgarter litt bereits in den letzten Wochen unter einer Knöchelverletzung und war ohne Vorbereitung nach Wimbledon gereist.

45. Grand-Slam-Teilnahme für Kiefer

Kiefer nahm bereits zum 45. Mal in seiner Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier teil. Nach der klaren 4:6, 2:6, 3:6-Niederlage gegen den an neun gesetzten Spanier David Ferrer könnte es allerdings das letzte Mal für den 32-Jährigen gewesen sein, der nach zahlreichen Verletzungen auf Platz 178 der Weltrangliste abgestürzt ist und nach der Niederlage traurig und ratlos wirkte.

„Das war dumm, ärgerlich, enttäuschend und frustrierend“, sagte Kiefer, „ich hatte mir das ganz anders vorgestellt.“ Er hätte die Punkte für die Weltrangliste dringend gebraucht, um wieder den Anschluss an die Top-100 zu gewinnnen. Jetzt ist seine sportliche Zukunft völlig offen. „Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie es jetzt weitergeht“, sagte er, „mein Langzeitplan ist völlig durcheinandergeraten.“

Sicher ist nur, dass er im Spätsommer erstmals Vater wird. Wenigstens etwas, worauf ich mich freuen kann“, meinte der Niedersachse und es schwang so etwas wie Abschiedsstimmung mit. „Ich habe es zweimal geschafft, nach schweren Verletzungen zurückzukommen“, sagte er, „jetzt scheint es so, als ob das sehr schwer wird.“

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