Drive-Volley_1

Besser Tennis spielen: Drills fürs Doppel

Rasant, taktisch und mit viel Finesse: Im Doppel ist Köpfchen gefragt. Wir stellen intensive Übungen zur Verbesserung des Spiels vor.

Fotos: Daniel Maurer

1. Übung: Drive-Volley

Ausgangslage:

Die beiden Paare stehen sich in der Doppelformation gegenüber – je zwei Spieler an der Grundlinie und zwei Spieler auf der T-Linie. Der Trainer spielt vom Spielfeldrand aus zu.

Übung:

Der Trainer spielt einem der Grundlinienspieler einen hohen Ball zu. Der Spieler läuft dem Ball entgegen und spielt einen Drive-Volley crosscourt und folgt seinem Schlag ans Netz. Der Punkt wird als Doppel ausgespielt. Danach wechseln die Paare die Position. Sieger ist das Team, das zuerst elf Punkte erzielt. Anschließend erfolgt der Seitenwechsel, sodass nun das andere Team die Rolle des attackierenden Paares mit dem Drive-Volley übernimmt.

Volles Pfund: Der Drive-Volley setzt den Gegner immens unter Druck. Dem Defensivspieler fehlt bei einem sauber getroffenen Drive-Volley oft die Zeit, um für den Passierschlag in Position zu kommen.

Attacke! Beim Drive-Volley gilt: Je schneller der Schlag, desto schneller kommt der Ball zurück. Ein rasches Vorrücken ans Netz ist wichtig.

Wirkung:

Bei dieser Übung trainieren die Spieler nicht nur den im Tennis immer wichtiger werdenden Drive-Volley bei einem hohen Ball des Gegners, sondern auch das Aufrücken ans Netz. Der Trainer bespricht mit den beiden Doppeln deren taktische Entscheidungen in den verschiedenen sich ergebenden Spielsituationen.

Durch die Mitte: Beim Drive-Volley ist es ratsam, den Ball durch die Mitte zu schlagen um den Gegner (unten) keinen Winkel für einen Passierschlag zu geben.

2. Sprinten & verschieben

Ausgangslage:

Die Doppelspieler stehen sich paarweise auf den Grundlinien gegenüber. Auf jeder Spielfeldseite liegen jeweils zweimal fünf Balle in je zwei Reihen nebeneinander – auf Höhe der Aufschlaglinie neben den Doppellinien.

Übung:

Auf ein Signal des Trainers sprinten die Spieler nach vorne und versuchen, als erste einen der Bälle aufzunehmen. Der Spieler, der als erster einen Ball aufheben konnte, macht eine Angabe aus der Hand genau von der Stelle, wo er den Ball aufgehoben hat. Der Ball darf beliebig hinter die T-Linie platziert werden. Der Punkt wird ausgespielt. Anschließend muss immer ein Spieler des Doppelpaares, das den letzten Punkt gewonnen hat, erneut nach außen sprinten, um einen Ball aufzuheben. Von dort wird wieder der Ballwechsel begonnen und ausgespielt. Sieger ist das Team, das zuerst seinen zehnten Ball angespielt und den Punkt gewonnen hat.

Auf die Plätze, fertig, los: Wer zuerst einen der Bälle ergattert, bringt sich in eine gute Ausgangsposition.

Angabe: Hat ein Spieler das Anspielrecht erworben, empfiehlt es sich, den Ball auf die Schwachstelle der Gegner zu platzieren und schnell ans Netz zu rücken.

Wirkung:

Die Spieler trainieren bei dieser Übung das gemeinsame Verschieben und die Kommunikation auf dem Platz. Durch die Regeln wird für jede Menge Bewegung, Action und Improvisation gesorgt. Die Spieler müssen schnell auf neue Situationen reagieren. Der Partner des jeweils anspielenden Spielers muss sich immer verschieben, um das entstehende Loch in der Mitte zwischen beiden Spielern zu stopfen.

Verrücken: Am Netz ist es wichtig, dass die Spieler eine Einheit bilden und auf einer Linie agieren.

3. Volley-Duell

Ausgangslage: 

Die beiden Doppelpaare stehen sich jeweils auf den T-Linien in Doppelformation gegenüber. Der Trainer beobachtet vom Spielfeldrand aus.

Übung:

Die beiden Doppel spielen gleichzeitig zwei Bälle aus der Hand flach an. Es wird partnerweise im T-Feld ein Volley-Duell crosscourt (inklusive Doppelfeld) gespielt. Verschlägt eine Paarung ihren Ball, wird der Punkt mit dem verbleibenden Ball als Doppel ausgespielt. Jeder Punkt zählt einzeln. Sieger ist das Team, das zuerst zehn Punkte gewonnen hat. Danach folgt das Volley-Duell longline.

Konzentration: Wenn zwei Bälle im Spiel sind, ist höchste Aufmerksamkeit gefordert, um sich nicht ablenken zu lassen.

Augen auf: Beim Volley-Duell werden Reaktion, peripheres Sehen und Beinarbeit geschult.

Wirkung:

Diese Übung ist gut geeignet, um die Technik und das Bewegen beim Volleyspiel zu schulen. Es bietet zudem den Spielern die Möglichkeit, ihr Reaktionsvermögen und ihr peripheres Sehen zu trainieren. Das Volley-Duell ist ein Fun- und Action-Drill, der den Spielern Spaß bereitet und somit die Motivation hochhält.

Schlagabtausch: Bei der Übung steht die kontrollierte Offensive im Vordergrund.

4. Aufschlag­formationen

Ausgangslage:

Es wird nun ein traditionelles Doppel gespielt. Die beiden Paare nehmen zunächst ihre jeweiligen Positionen ein. Der Trainer beobachtet vom Spielfeldrand aus.

Klassische Formation: Bei dieser Variante ist der Netzspieler schräg zum Aufschläger platziert – zwischen Netz und T-Linie.

Verschieben: Der Netzspieler bewegt sich in Richtung der Flugbahn des Balles. Der Aufschläger rückt zügig ans Netz zum Volley vor.

Übung:

Das aufschlagende Doppel variiert zwischen der normalen Aufstellung im Doppel, der I-Formation (der Netzspieler kniet auf Höhe der T-Linie) und der Australischen Formation (beide Spieler stehen auf der gleichen Platzseite). Der Aufschläger sollte nach Möglichkeit nach dem Serve nach vorne ans Netz rücken. Der Ballwechsel wird ausgespielt. Sieger ist das Team, das zuerst zehn Punkte gewonnen hat. Anschließend schlägt der andere Spieler des Teams auf. Danach wechseln die Positionen zwischen Aufschlag- und Returnteam.

Australische Formation: Aufschläger und Netzspieler stehen bei dieser Variante auf einer Platzseite.

Überraschungseffekt: Die australische Variante eignet sich, um den Returnspieler aus seiner Komfortzone zu locken.

Wirkung:

Die Australische Formation ist eine von Doppelspezialisten häufig gewählte Formation, um beim Gegner für Verwirrung zu sorgen und den Returnspieler unter Druck zu setzen, indem der sichere Return crosscourt durch den Netzspieler zugestellt wird. Je nach Absprache kann der Netzspieler auf die andere Seite wechseln, sodass der Aufschläger wie üblich geradeaus in Richtung Netz läuft. Die genauen Laufwege sollte das aufschlagende Team vorher unbedingt absprechen. Auch die I-Formation verursacht Unsicherheit beim Returnteam. Der returnierende Spieler weiß nicht, ob sich der Netzspieler nach links oder rechts bewegt – oder gar in der Mitte stehen bleibt. Bei dieser Formation empfiehlt sich ein Aufschlag auf die Mitte der T-Linie, da der Returnspieler keinen guten Winkel erhält und somit der Netzspieler in einer guten Position ist, um den Volley erfolgreich wegzudrücken.

I-Formation: Diese Aufstellung sieht man häufig bei den weltbesten Doppelspielern.

Netzposition: Der Netzspieler läuft nach Absprache auf die andere Seite und drückt den Volley weg.

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