Deutschland verliert auch zweites Team-WM-Match
Finale ade – das Endspiel des Arag World Team Cups in Düsseldorf findet ohne Gastgeber Deutschland statt. Die 1:2-Niederlage gegen Argentinien besiegelte das vorzeitige Aus der deutschen Mannschaft, die am letzten Gruppenspieltag in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels gegen den ebenfalls bereits gescheiterten Titelverteidiger Serbien nur noch um die „goldene Ananas“ spielt. Die Serben verloren gegen Frankreich mit 1:2, sodass Franzosen und Argentinier am Donnerstag und Freitag im direkten Vergleich den Finalisten der blauen Gruppe ermitteln.
„Es ist schon enttäuschend, dass wir so früh raus sind“, sagte Teamchef Patrik Kühnen: „Wie jedes Jahr sind wir mit dem Ziel hier angetreten, das Endspiel zu erreichen. Das haben wir nicht geschafft, und das ist für eine deutsche Mannschaft bei einem deutschen Turnier sehr schade.“
Dabei hatte es eigentlich ganz gut für die Gastgeber ausgesehen. Mit einer 1:0-Führung im Rücken war Deutschland nach Philipp Kohlschreibers Sieg gegen Horacio Zeballos am zweiten Tag gegen Argentinien auf den Platz gegangen, doch Andreas Beck verpasste es trotz allerbester Chancen mit einer 6:7 (3:7), 6:2, 3:6-Niederlage gegen Eduardo Schwank, den Sack vorzeitig zuzumachen.
Wieder patzt das Doppel
Wie schon beim 1:2 gegen Frankreich musste das Doppel entscheiden, und wieder hatten Kohlschreiber und Christopher Kas (Trostberg) am Ende das Nachsehen. Anders als bei der Dreisatz-Niederlage gegen die Franzosen hatten die beiden beim 2:6, 3:6 gegen Zeballos und Juan Monaco nicht den Hauch einer Chance. Fand Kohlschreiber noch einigermaßen seinen Rhythmus, so war es an diesem Tag Doppel-Spezialist Kas, der keinen Ball traf. „Da muss man nicht drumrumreden, ich war absolut schlecht“, sagte Kas selbstkritisch: „Ich war auch innerlich irgendwie unglaublich negativ, das kenne ich eigentlich gar nicht von mir.“
Andreas Beck spielte sehr viel besser, hatte seinen Gegner Schwank weitgehend im Griff, machte aber die entscheidenden Punkte nicht. „Da müssen wir nicht drüber reden, das war geschenkt“, sagte Beck, nachdem er eine 5:2-Führung und Satzbälle im ersten Durchgang nicht hatte nutzen können. Es ist die Konstanz, das unbedingte Vertrauen in sein Spiel, das ihm nach seiner langen Verletzungspause von November 2009 bis ins Frühjahr 2010 noch fehlt: „Ich arbeite mich langsam Schritt für Schritt heran. Manchmal habe ich so ein geiles Match wie das gegen Mathieu und manchmal halt so ein durchwachsenes wie das gegen Schwank.“
Monatelang hatte Beck wegen anhaltender Schmerzen im linken Arm pausieren müssen, der Wiedereinstieg nach einer so langen Auszeit dauert lange: „Aber ich spüre keinen Druck, ich weiß, was ich kann, und ich weiß, dass es von Tag zu Tag besser wird.“ Gegen Frankreich, sagt Beck, habe er durch seinen Sieg die deutsche Mannschaft im Spiel gehalten: „Jetzt müssen es halt die Doppel-Jungs richten.“ Den Gefallen taten ihm die Kollegen nicht.
Beck startet mit Vollgas
Beck, der sein erstes Match gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu gewonnen hatte, startete gegen Schwank mit Vollgas und servierte nach einer halben Stunde zum Satz. Dann verlor der gebürtige Ravensburger komplett den Faden, ließ sich in den Tiebreak drängen und verlor den Durchgang noch mit 6:7. Scheinbar unbeeindruckt gewann Beck dann den zweiten Satz mit 6:2, ehe ihn ein frühes Break im dritten am Ende das Match kostete. „Das war halt ein blödes Spiel, ein blödes Break“, sagte Beck. Nach 2:15 Stunden verwandelte Schwank seinen Matchball zum 1:1.
Schwank stand am Mittwoch als Ersatz für den argentinischen Spitzenspieler Juan Monaco auf dem Platz, der sich dann allerdings für das Doppel wieder fit meldete. Anders als der Australier Lleyton Hewitt, der sich am Mittwochmorgen auf dem Trainingsplatz zweimal übergeben musste, verzichtete wegen starker Magenschmerzen auf seinen Einsatz im Spiel der roten Gruppe gegen Tschechien am Dienstag. Sein Ersatzmann Carsten Ball besiegelte mit dem 3:6, 6:7 (4:7) gegen Tomas Berdych das vorzeitige Aus der Australier, die nach zwei Niederlagen gegen die USA und Tschechien keine Chance mehr auf die Final-Teilnahme haben.
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