Kohlschreiber freut sich auf „Wunsch-Auftakt“
Schon einen Tag vor dem ersten Aufschlag in der Davis-Cup-Partie gegen Frankreich hatten die deutschen Tennisspieler bei der Auslosung in der wunderschönen historischen Oper von Toulon eine schwere Prüfung zu bestehen. Eine knappe dreiviertel Stunde lang hielten diverse Würdenträger ihre wichtigen Reden, dann erst wurden die Lose gezogen – und sofort hellten sich die zuvor etwas gelangweilten Mienen von Teamchef Patrik Kühnen und seinen Spielern wieder auf.
Philipp Kohlschreiber bestreitet am heutigen Freitag (13 Uhr/live im DSF) das Auftakteinzel gegen Gael Monfils. „Das haben wir uns gewünscht“, sagte der Augsburger, „ich hoffe, dass ich für unser Team vorlegen kann.“ Auf diese Vorlage hofft auch Benjamin Becker, der im zweiten Einzel auf Julien Benneteau trifft.
Am Samstag spielen ab 15 Uhr Kohlschreiber und Spezialist Christopher Kas im Doppel gegen die französische Kombination Julien Benneteau und Michael Llodra, die vor zwei Wochen das Turnier in Marseille gewann. In den möglicherweise entscheidenden Einzeln am Sonntag stehen sich ab 13 Uhr zunächst Kohlschreiber und Tsonga im Spitzeneinzel gegenüber. Das abschließende Match sollen Becker und Monfils bestreiten.
Deutschland ohne Haas krasser Außenseiter
Deutschland geht ohne Spitzenspieler Tommy Haas, der sich Ende letzter Woche einer Hüftoperation unterziehen musste, als krasser Außenseiter in die Partie gegen die Franzosen. Gespielt wird auf einem mittelschnellen Hartplatz in der Halle.
Deutschlands Spitzenspieler Kohlschreiber wird in der aktuellen Weltrangliste auf Platz 30 geführt. Tsonga belegt Rang elf, Monfils ist die Nummer 15 im ATP-Ranking. „Wir haben hier natürlich eine sehr schwere Aufgabe, das ist uns bewusst“, sagte Kühnen, „aber wir haben einen exzellenten Teamspirit und haben hier bislang sehr gut trainiert.“
Dabei liegt der größte Teil der Verantwortung auf Kohlschreiber, der aber bislang im Davis Cup stets seine beste Leistung abrufen konnte. Drei Punkte von „Kohli“, das ist die Hoffnung für einen Erfolg gegen die scheinbar übermächtigen Franzosen, gegen die Deutschland zuletzt vor 72 Jahren gewonnen hat.
Absagen von Petzschner und Co. treffen Kühnen
„Ich schaffe es im Davis Cup oft, meine besten Leistungen zu bringen“, sagte Deutschlands Nummer eins und dachte dabei auch an seine zwei Einzelsiege im letzten Jahr gegen Spanien in Marbella: „Ich liebe es, für mein Land und in dem Team zu spielen.“
Leider aus Sicht von Kühnen haben nicht alle deutschen Profis diese Einstellung. Dass Tommy Haas mit seinen Hüftproblemen nicht kommen würde, war klar (Kühnen: „Die Nachricht von der OP hat mich geschockt, ich hoffe, er wird wieder gesund.“), doch die Absagen von Philipp Petzschner, Mischa Zverev und Michael Berrer, die ihren Schwerpunkt lieber auf ihre Einzelkarriere legen, haben den Teamchef getroffen. „Das ist eine neue Situation für mich, das habe ich noch nicht erlebt“, sagte Kühnen, „für mich war es immer das Größte, im Davis Cup zu spielen.“
So feiert Benjamin Becker nach drei Jahren sein Comeback in der Nationalmannschaft. Der Saarländer hat sich wieder auf Platz 38 der Weltrangliste vorgearbeitet und folgte dem Ruf von Kühnen sofort. „Ich habe als Kind vom Davis Cup geträumt“, sagte Becker, „ich freue mich auf die Partie, wir haben keinen Druck, sind Außenseiter und können ganz befreit aufspielen.“
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