Hingis plant zunächst nur Schaukämpfe
Die ehemalige Tennis-Königin Martina Hingis will die Gerüchte über ihre mögliche Rückkehr in den Tenniszirkus vorläufig nicht weiter befeuern. Nach einem Schaukampf am Sonntag gegen ihre alte Rivalin Lindsay Davenport in Seeburg bei Berlin gut vier Monate nach Ablauf ihrer Dopingsperre versicherte die frühere Weltranglistenerste und fünfmalige Grand-Slam-Siegerin, dass sie zurzeit nicht an einer Rückkehr arbeite.
„Schaukämpfe werde ich weiter bestreiten“
„Ich will nicht mehr jeden Tag trainieren, aber Schaukämpfe werde ich weiter bestreiten. Ich habe Angebote aus den USA“, sagte die 29-Jährige nach ihrem 6:4, 6:4 gegen Davenport. Zuvor hatte sie im Gespräch mit dem Berliner Kurier erzählt, dass sie sich ein Leben ohne Tennis nicht vorstellen kann: „Es macht noch viel Spaß. Ob es mehr wird, weiß ich noch nicht.“
Die zuletzt erfolgreichen Comebacks der Belgierinnen Justine Henin und Kim Clijsters waren für Hingis keine Überraschung: „Ich denke, das Damentennis ist mittlerweile etwas eintönig. Die jungen Mädchen spielen alle gleich. Justine und Kim sind wieder erfolgreich, weil sie variabel spielen.“
„Für mich zählt das Erlebnis und nicht das Ergebnis.“
Auch Hingis ist variabel. Von Donnerstag bis Samstag nahm sie am internationalen Reitturnier in Basel teil. Allerdings belegte die Hobby-Springreiterin mit ihrer Belgien-Stute Whisky’s Bon Ami und mit der Oldenburger Stute Ragana in mehreren Prüfungen der Amateurtour mit Hindernissen bis zu 1,25m nur hintere Plätze. „Ich reite aus Spaß. Für mich zählt das Erlebnis und nicht das Ergebnis. Ich bin froh, ohne Sturz das Ziel erreicht zu haben“, sagte sie.
Martina Hingis, die die Australian Open von 1997 bis 1999 dreimal in Folge gewonnen hat, trat 2003 erstmals vom Leistungssport zurück. Drei Jahre später kehrte sie mit Erfolg auf die große Bühne zurück. Nachdem ein Dopingtest in Wimbledon Spuren von Kokain aufgewiesen hatte, wurde Hingis mit Wirkung vom 1. Oktober 2007 vom Tennis-Weltverband ITF für zwei Jahre gesperrt.
Für die mittlerweile 33 Jahre alte Davenport kommt eine Rückkehr in den Spitzensport auf keinen Fall in Frage. „Wenn ich wieder spiele, dann wären das nur einige ausgewählte Events und das wirklich nur zum Spaß“, sagte die Amerikanerin dem Tagesspiegel.
Davenport kann nicht mehr Vollzeit spielen
Davenport, dreimalige Grand-Slam-Gewinnerin und Olympiasiegerin 1996 in Atlanta, hatte nach der Geburt ihres Sohnes Jagger im Jahr 2007 zunächst ein Comeback gestartet und auch einige Turniere gewonnen. Seit im Sommer 2009 noch eine Tochter dazukam, ist die große Karriere definitiv beendet: „Ich bin 33 und habe zwei Kinder, da kann ich nie wieder Vollzeit spielen.“
Bei ihrem Comeback-Versuch 2007 hatte Davenport Unterstützung von der Tour-Organisation WTA erhalten. „Sie haben ihr Mögliches getan, um mir zu helfen. Auf der Männertour sind sie aber viel mehr daran gewöhnt, da gibt es bei vielen Turnieren Spielecken für Kinder und Babysitter und solche Dinge“, sagte Davenport, die Clijsters vor deren Comeback beraten hatte: „Ich habe ihr Mut gemacht. Ich war mir sicher, dass sie es schaffen kann.“ Clijsters hatte im September nach einer 27-monatigen Pause und der Geburt ihrer Tochter Jada die US Open gewonnen.
air jordan 1 factory outlet | cheapest air jordans 1