Zverev: „Ich möchte schon, dass man mich mag“
Alexander Zverev spricht im Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger über seine Wahrnehmung in Deutschland, das Leben ohne Handy und die Südamerika-Tour mit Roger Federer.
Alexander Zverev kämpft derzeit darum, bei den ATP Finals in London dabei zu sein, um die Chance auf die Titelverteidigung zu haben. Es wäre seine dritte Teilnahme in Folge am Saisonfinale der acht besten Spieler des Jahres. Drei oder mehr Teilnahmen hat aus deutscher Sicht nur Boris Becker geschafft, der elfmal bei den ATP Finals dabei war. Trotz mehr als drei Jahren in den Top Ten im ATP-Ranking hat es Zverev in Deutschland in Sachen öffentlicher Wahrnehmung schwer. Er kämpft damit, dass seine Leistungen nicht genügen und von ihm der Titelgewinn bei einem Grand Slam-Turnier erwartet wird.
Zverev noch ohne herausragende Grand Slam-Ergebnisse
„Diesen Satz habe ich in den letzten drei Jahren sicher 500-mal gehört. Aber letztlich sind die anderen halt noch besser als ich bei den Grand Slam-Turnieren. Und ich muss mich fragen: Wie verbessere ich mein Spiel so, dass ich solche auch gewinnen kann? Darum geht es für mich“, sagte Zverev im Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger am Rande des ATP-Turniers in Basel. Der 22-Jährige steht in Deutschland bei Fans und Medien immer wieder in der Kritik. „Es interessiert mich schon. Ich möchte schon, dass man mich mag. Aber es ändert nichts an meinem Weg“, sagte Zverev.
Erkenntnisse aus dem @tagesanzeiger-Interview mit @AlexZverev
➡️ 3 Monate kein Handy gehabt
➡️ Unsere Zeile im 1. großen @tennismagazin-Porträt über ihn fand er nicht so dolle
➡️ Er will gemocht werden – insbesondere in 🇩🇪
➡️ In Südamerika will er Spaß mit Roger haben #Zverev pic.twitter.com/Aw4MuU1bgU— Tim Boeseler (@TimBoeseler) October 23, 2019
„Wir brauchen eben immer jemanden, der gewinnt. Der zweite Platz ist uns nicht so wichtig. Ich habe das selber erlebt: Ein Turnier zu gewinnen, bedeutet mir alles. Aber ob ich im Finale oder in der ersten Runde verliere, ist kein großer Unterschied“, sagte er weiter.
Der ATP-Weltmeister von 2018 geht im Vergleich zu vielen jungen Spielerkollegen einen anderen Weg. Zverev kritisierte das eine oder andere Mal das Verhalten der jungen Generation auf dem Platz – das Ausreizen von Spielpausen und der exzessive Gebrauch des Handtuchs. Auf Social Media war der Deutsche lange Zeit nur sporadisch auf Instagram aktiv und lebte dieses Jahr einige Monate ohne Handy.
Zverev ohne Handy: „Die Leute von der ATP sind fast durchgedreht”
„Drei Monate lang hatte ich gar keines. Die Leute von der ATP sind fast durchgedreht, weil sie mich nicht erreichen konnten (lacht). Jetzt habe ich wieder ein Handy, irgendwann ging es einfach nicht mehr ohne. Letztlich bist du auch dein eigenes Business und musst mit den Menschen in Kontakt bleiben, sonst wird es schwierig“, erzählte Zverev dem Tagesanzeiger.
Sollte sich Zverev für die ATP Finals qualifizieren, geht es für ihn direkt im Anschluss weiter: nicht beim Davis Cup-Finalturnier in Madrid, sondern mit einer Südamerika-Showtour mit Roger Federer. „Es ist schön, Länder zu besuchen, in denen ich noch nie war. Und von Roger zu lernen und mit ihm eine Woche über alles Mögliche sprechen zu können, ist für einen jungen Spieler wie mich unbezahlbar.“nike air jordan 1 low outlet | air jordan release dates 2023