Clijsters fordert Williams zum „gefühlten Finale“
Die Zahlen sprechen für Serena Williams, doch ihr Gefühl verheißt der Titelverteidigerin vor dem vorweggenommenen Damen-Endspiel der US Open nichts Gutes. Wenn die derzeit wohl beste Tennisspielerin am Freitag im Halbfinale auf Rückkehrerin Kim Clijsters trifft, dann fürchtet Williams die Magie der Leichtigkeit. „Kim hat nichts zu verlieren. Sie kann ganz furchtlos aufspielen. Und genau das macht sie so gefährlich“, meinte die US-Amerikanerin nach ihrem ungefährdeten 6:4, 6:3 im Viertelfinale gegen Flavia Pennetta (Italien).
Im zweiten Halbfinale geht der Traum für Yanina Wickmayer im Big Apple weiter. Die 19-Jährige aus Belgien trifft auf die an Position neun gesetzte Dänin Caroline Wozniacki, die im Viertelfinale das Wunderkind Oudin (USA) mit 6:2, 6:2 entzauberte. Für beide ist das Erreichen der Semifinals schon der größte Erfolg ihrer Karriere.
Das wundersame Comeback von Clijsters in den letzten beiden Wochen wird Williams vor 23.000 Zuschauern im größten Tennis-Stadion der Welt wohl auch den Heimvorteil kosten. Längst haben die New Yorker die blonde Belgierin, die mit einem US-Amerikaner verheiratet ist, in ihr Herz geschlossen. „Viele wünschen sich, dass dieses Märchen ein Happy End findet und Kim gewinnt“, sagte Altmeister John McEnroe nach dem lockeren 6:2, 6:4 Clijsters‘ gegen Li Na (China) und prognostiziert: „Wer dieses Duell für sich entscheidet, der hat beste Chancen auf den Titel.“
Clijsters überrascht sich selbst
Clijsters quittiert solche Aussagen mit einem fast gleichgültigen Lächeln. Die 26-Jährige fühlt sich sichtlich wohl in ihrer Außenseiterrolle und sieht Melbourne- und Wimbledon-Siegerin Williams vor dem Showdown als klare Favoritin. „Von dem, was ich hier erreicht habe, bin ich überrascht. Damit konnte ich wirklich nicht rechnen“, erklärte die frühere Weltranglistenerste, die nach einer 27-monatigen Pause und der Geburt ihrer Tochter Jada erst vor vier Wochen auf die Tour zurückgekehrt ist.
Doch glaubt man Serena Williams, dann ist die neue „KimBack“ in mancher Hinsicht schon besser als die alte. „Ich habe das Gefühl, dass sie schneller ist als vor ihrer Pause“, meinte Williams, die bereits Freundschaft mit der anderthalbjährigen Jada geschlossen hat: „Ich liebe die Kleine. Aber Kim ist ja auch eine tolle Person.“ Die letzte von insgesamt nur zwei Müttern, die je ein Grand-Slam-Turnier gewannen, war 1980 in Wimbledon Evonne Goolagong (Australien).
Tipps für das gefühlte Finale wird die dreimalige US-Open-Siegerin Serena von ihrer Schwester Venus Williams bekommen. Sie war im Achtelfinale in drei Sätzen an Clijsters gescheitert. Selbstvertrauen könnte Serena Williams, die in ihrer Karriere bislang knapp 26 Millionen Dollar an Preisgeld gewonnen hat, der Blick auf diverse Bilanzen geben.
Direkter Vergleich spricht für Williams
In ihrer diesjährigen Grand-Slam-Saison hat die 27-Jährige aus Palm Beach Gardens/Florida bisher 22 Siege in 23 Matches gefeiert. Einzig in Paris war sie bereits im Viertelfinale an der späteren Siegerin Swetlana Kusnezowa (Russland) gescheitert. Zudem führt Serena Williams im „Head-to-Head“-Vergleich gegen Wildcard-Inhaberin Clijsters klar mit 7:1. Auf Hartplatz konnte die Belgierin überhaupt noch nie gegen sie gewinnen.
Doch Clijsters hat durchaus gute Erinnerungen an das Arthur-Ashe-Stadium, in dem sie vor vier Jahren ihren ersten und bislang einzigen Grand-Slam-Titel gewann. „Es ist immer ein besonderes Gefühl für mich, nach New York zurückzukommen. Hier hat sich für mich 2005 ein Traum erfüllt“, erzählt Clijsters mit leuchtenden Augen. Und irgendwie ist die Magie der Leichtigkeit spürbar.
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