Borna Coric im Interview: „Goran war immer für mich da”
Borna Coric im Gespräch über die Mentalität in seinem Heimatland Kroatien, seinen Mentor Goran Ivanisevic und den Davis Cup.
Herr Coric, John McEnroe hat 2014 gesagt, dass Sie in drei Jahren ein Top 10-Spieler sein werden. Wieso ist das bisher nicht passiert?
Das ist schwer zu sagen. Um ein Top 10-Spieler zu sein, braucht es eine Menge. Ich muss alle Teile meines Spiels, den Aufschlag und die Vorhand, verbessern. Auch die Rückhand, was mein bester Schlag ist.
Welcher Spieler hatten den größten Einfluss auf Sie?
Ganz klar Goran Ivanisevic und Ivan Ljubicic.
Inwiefern hat Ivanisevic Ihnen in Ihrer Karriere geholfen?
Als ich 13 Jahre alt war, hatte ich keinen Trainer und fühlte mich etwas verloren. Ich habe nicht gut gespielt. Hinzukam, dass ich mir den Arm gebrochen habe. Ich musste mich zweimal operieren lassen. Goran war im schlimmsten Moment in meiner Karriere für mich da. Er hat mich dann für circa ein Jahr trainiert. Wir tauschen uns immer noch häufig aus.
Sie haben Federer, Nadal und Murray zwei Mal geschlagen, aber gegen Djokovic haben Sie bis jetzt noch nicht gewonnen. Ist Djokovic der schwerste Gegner, gegen den man spielen kann?
Alle vier sind unglaubliche Spieler und haben so viel fürs Tennis getan. Novak und ich haben einen ähnlichen Spielstil und er macht alles etwas besser. Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich ihn noch nicht besiegen konnte.
Boris Becker hat kürzlich gesagt, dass man die Qualität und die Einstellung aller Spieler unter 28 hinterfragen sollte, weil die „Big Three“ um Federer, Nadal und Djokovic immer noch dominieren. Wie denken Sie darüber?
Ich kann schwer beurteilen, ob die anderen Spieler alles richtig machen. Ich bin nicht deren Trainer. Ich weiß nur, dass meine Einstellung extrem gut ist und dass ich sehr professionell arbeite. Mein Tennis ist leider noch nicht gut genug, dass ich ein Top 5-Spieler bin. Ich werde aber alles tun, um dorthin zu kommen.
Sie sind ein großer Fan von Mike Tyson?
Ja, das stimmt. Ich mag Boxen. Allerdings verfolge ich es nicht mehr so viel, weil mir die Zeit fehlt. Ich mochte Tysons Art, wie er kämpft. Den Zorn, den er hatte, wenn er im Ring stand.
Boxen Sie noch im Training?
Nein, das tue ich nicht mehr. Das geht nicht mehr wegen meines Handgelenkes.
Kroatien hat nur vier Millionen Einwohner, zählt aber in vielen Sportarten zur Weltklasse. Was ist das Geheimnis?
Bei uns wird überall Sport gemacht. Wir haben das Temperament in uns, dass wir die Besten sein wollen. Es hilft auch, dass wir nicht die besten Voraussetzungen haben. In anderen Ländern, zum Beispiel in Deutschland, ist alles besser organisiert, aber der Hunger auf Erfolge ist nicht so ausgeprägt wie bei uns. Als Kind wird man widerstandsfähiger, wenn man große Dinge nicht besitzt. Man muss es sich verdienen. Dann weiß man es auch mehr zu schätzen, weil man genau weiß, woher es kommt.
Sie haben 2018 den Davis Cup gewonnen. War es der beste Moment in Ihrer Karriere?
Die beiden Siege gegen Federer in Halle und Shanghai waren besonders, aber der Davis Cup war der beste Moment. Es war immer mein Traum als Kind, den Davis Cup zu gewinnen, aber ich hätte es nie erwartet, dass es passiert.
Sie spielen mit der rechten Hand Tennis, aber schreiben mit der linken Hand. Wieso?
Keine Ahnung. Als ich das erste Mal den Schläger gehalten habe, habe ich ihn sofort in die rechte Hand genommen. Ich mache alle Sportarten mit rechts. Alle anderen Sachen wie Schreiben oder Essen mache ich mit der linken Hand.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | cheapest air jordan 11