Donna Vekic: „Torben holt das Beste aus mir raus”
Die 23-jährige Kroatin Donna Vekic über ihren Absturz, den Wiederaufstieg und ihren deutschen Trainer Torben Beltz.
Erschienen in der tennis MAGAZIN-Ausgabe 3/2020
Frau Vekic, als Sie 17 Jahre alt waren, hatten Sie bereits einige Erfolge und standen in den Top 100. Wie sind Sie damals mit dem Druck umgegangen?
Zu der Zeit habe ich einige Endspiele gespielt und meinen ersten Titel gewonnen (in Kuala Lumpur 2014, Anm. d. Red.). Danach dachte ich, dass ich weiter Turniere gewinnen und Endspiele spielen würde. Aber ich war noch nicht bereit. Es gab noch viel zu lernen. Nun bin ich 23 und es gibt immer noch so viel, was ich verbessern muss. Aber jetzt bin ich bereit dafür.
Nach Ihrem starken Karrierestart konnten Sie Ihre Top 100-Position nicht lange halten.
Genau, ich habe zu viel von mir selbst erwartet. Und wenn man dann öfter verliert, nehmen die Selbstzweifel immer stärker zu. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Schneeball, der immer größer und größer wird, wenn er einen Berg hinunter rollt. Er ist nicht aufzuhalten. Ich musste dann wieder von vorne anfangen und kleinereTurnierespielen.EswareineharteZeit, die ich nicht noch einmal erleben möchte. Am Ende aber habe ich mich zurück in die Top 100 gekämpft – und das ist es, was zählt.
Jetzt stehen Sie in den Top 20. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie auf die letzten zwei Jahre zurückblicken?
Eines meiner Ziele 2019 war es, die B-Finals in Zhuhai zu erreichen. Das habe ich geschafft. Mein zweites Ziel waren die Top 15. Dafür hat es noch nicht ganz gereicht. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit der letzten Saison. Abgesehen von ein paar schlechten Wochen in Asien habe ich konstant gespielt. Aber für mich ist das ein Lernprozess. Insgesamt habe ich mich in den vergangenen Jahren sehr verbessert. Ich bin enorm gewachsen, nicht nur als Tennisspielerin, sondern auch als Person neben dem Platz. Seit zwei Jahren arbeite ich nun mit Torben (Beltz, früherer Coach von Angelique Kerber, Anm. d. Red.). Das hat mir unglaublich geholfen, mich auf dem Tennisplatz zu verbessern.
Was hat sich für Sie im Training verändert, seitdem Sie mit Beltz zusammenarbeiten?
Torben ist ein positiver Mensch. Er hat viel Erfahrung im Tennis und wir hatten eine gute Terminplanung. Die Turnierauswahl und die Pausen waren passend ausgesucht. Wir arbeiten wirklich hart und bereiten uns gut vor. Ich glaube, dass ich mich in allen Bereichen verbessert habe. Ich versuche, aggressiver zu spielen und einen besseren Rhythmus zu finden. Ich möchte kluge Entscheidungen in meinen Matches treffen – und dabei kann mir Torben helfen.
Es scheint, dass Sie mit Beltz immer viel Spaß haben. Ist das ein Grund für Ihre erfolgreiche Partnerschaft?
Natürlich, wir haben eine fabelhafte Chemie auf und neben dem Platz. Er strahlt immer großen Optimismus aus. Das ist sehr wichtig für mich, denn manchmal bin ich einfach zu hart zu mir und ziehe mich selbst runter. Torben holt immer das Beste aus mir heraus.
Beltz hat immer mit Kerber gewettet. Wetten Sie auch mit ihm?
Nein, nicht so viel. Manchmal spielen wir Back- gammon. Aber ich verliere dauernd, deshalb machen wir das nicht so häufig (lacht).
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