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Beck scheitert im Finale an Bellucci

Auf 1045 Metern im Berner Oberland ist der Höhenflug von Tennisprofi Andreas Beck im Finale gestoppt worden. Der 23 Jahre alte Davis-Cup-Spieler muss nach der 4:6, 6:7 (2:7)-Niederlage in Gstaad gegen den Qualifikanten Thomaz Bellucci (Brasilien) weiter auf seinen ersten Titel auf der ATP-Tour warten. Nach einer traumhaften Woche in den Schweizer Bergen konnte der Stuttgarter nicht an die Leistungen der Vortage anknüpfen und trottete nach 1:40 Stunden enttäuscht Richtung Netz. Der Weltranglisten-51. darf sich aber immerhin über eine 37.700-Euro-Prämie freuen.

Vor den Augen seiner eigens angereisten Eltern wirkte Beck in seinem ersten Endspiel auf der ATP-Tour nicht mehr so aggressiv und spielfreudig wie noch an den Vortagen. Bereits sein erstes Aufschlagspiel verlor der Linkshänder und gab nach 34 Minuten den ersten Satz ab. Auch eine einstündige Regenunterbrechung beim Stand von 4:3 im zweiten Satz konnte Beck nicht zu seinen Gunsten nutzen. Bellucci verwandelte gleich den ersten Matchball und feierte an Stelle des Deutschen seinen ersten ATP-Turniersieg.

Kein unbeschriebenes Blatt

Im Halbfinale hatte sich Beck am Samstag mit 7:6 (7:3), 6:3 gegen den Brasilianer Marcos Daniel durchgesetzt. „Das Finale ist ein ganz großer Moment in meiner noch jungen Karriere, davon träumt jeder Spieler. Ich freue mich riesig. Die Höhenlage in Gstaad kommt meinem Spiel entgegen. Aufschlag und Vorhand sind meine Stärken“, erklärte der Schwabe.

Bereits Mitte April hatte Beck auf sich aufmerksam gemacht: Damals war er als Qualifikant erst im Viertelfinale des Masters in Monte Carlo an Stanislas Wawrinka (Schweiz) gescheitert. Die Belohnung folgte auf dem Fuße: Vor knapp einem Monat feierte der Schwabe sein Davis-Cup-Debüt im Viertelfinale bei Titelverteidiger Spanien (2:3). Trotz zwei Einzel-Niederlagen wusste Beck im Glutofen von Marbella zu überzeugen, weinte nach der entscheidenden Niederlage gegen den früheren Weltranglistenersten Juan Carlos Ferrero aber Tränen der Enttäuschung an der Schulter von Teamkapitän Patrik Kühnen.

„Sieht beschissen aus, hilft aber“

Der Profi-Karriere des Eishockey-Fans hatte vor sechs Jahren bereits das vorzeitige Aus gedroht. Ein Bandscheibenvorfall zwang Beck zu einer langen Pause. Inzwischen hält der Rücken einigermaßen, ein Nierengurt sorgt für Entlastung. „Sieht beschissen aus, hilft aber“, erklärte Beck verschmitzt, der sich seit Anfang des Jahres in der Weltrangliste kontinuierlich um 53 Plätze verbessert hat.

Als Belohnung für seinen starken Auftritt in Gstaad will sich Beck jetzt eine besondere Auszeit gönnen und sich so richtig verwöhnen lassen. „Ich werde einige Zeit bei meinen Eltern verbringen. Ich sehe sie ja sonst nur alle zwei, drei Monate ein paar Tage“, kündigte der Linkshänder an, der in dieser Zeit eventuell einige Spiele für den TC Ravensburg in der 2. Bundesliga bestreiten wird.

Erst mit der Teilnahme am Turnier in New Haven (23. August) läutet Beck die Hartplatz-Saison und die Vorbereitung auf die folgenden US Open in New York ein.

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