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„Kohli“ und Greul weiter, Haas muss nachsitzen

Philipp Kohlschreiber marschierte nach einer „Monster-Aufholjagd“ in die zweite Runde der 123. All England Championships und gab damit das Signal für seine Kollegen. Stunden später folgten Qualifikant Simon Greul und Vorjahreshalbfinalist Rainer Schüttler und sorgten damit für einen ausgesprochen erfolgreichen Wimbledon-Auftakt für die deutschen Tennisprofis. Tommy Haas muss dagegen am Dienstag Überstunden machen.

Der Augsburger Kohlschreiber kam nach einem 0:5-Rückstand im ersten Satz mit 7:6 (7:3), 6:1, 6:4-Erfolg gegen den Franzosen Florent Serra weiter. Greul bezwang den US-Amerikaner Michael Yani mit 6:4, 6:2, 7:5 und gewann damit erstmals bei seiner sechsten Teilnahme an einem Grand-Slam-Turnier ein Match.

Schüttler setzte sich nach einem Marathonspiel mit zahlreichen Auf und Abs und vergebenen Chancen 6:7 (9:11), 6:4, 7:6 (7:3), 6:1 gegen den Belgier Xavier Malisse durch. Das Match von Halle-Sieger Haas gegen den österreichischen Qualifikanten Alexander Peya musste wegen Dunkelheit beim Spielstand von 6:7 (5:7), 7:6 (7:0), 6:3, 4:4 abgebrochen werden. Die Partie wird als zweites Match auf Platz 3 fortgesetzt.

Aus für Beck

Andreas Beck muss dagegen schon seine Koffer packen. Der 58. der Weltrangliste aus Ravensburg verlor gegen den 52 Plätze schlechter eingestuften Spanier Marcel Granollers mit 2:6, 4:6, 7:6 (7:4) und 2:6.

Nachdem Kohlschreiber in den vergangenen beiden Jahren jeweils zum Auftakt des bedeutendsten Turniers der Welt gescheitert war, hatte er diesmal allen Grund, zufrieden zu strahlen. „Im Moment läuft´s gut, ich bin wirklich froh“, sagte er. Dabei hatte der Augsburger am Anfang große Probleme mit dem stark aufspielenden Franzosen, gegen den er an gleicher Stelle vor zwei Jahren noch gescheitert war. Montag aber änderte er nach dem fünften Spiel seine Strategie, nahm das Tempo raus, streute Slice-Bälle ein und beherrschte fortan die Partie. „Da habe ich eine Monster-Aufholjagd begonnen“, erklärte Kohlschreiber.

Am späten Nachmittag sind auch noch die Spiele von Vorjahres-Halbfinalist Rainer Schüttler und Halle-Sieger Tommy Haas angesetzt. Die weiteren acht deutschen Profis greifen erst am Dienstag in die mit 14,1 Millionen Euro dotierte Veranstaltung ein.

Am Freitag könnte der fünfmalige Wimbledon-Sieger Roger Federer Gegner von Kohlschreiber in der dritten Runde werden und damit auch dem Deutschen die seltene Gelegenheit geben, auf dem mystischen Centre Court zu spielen. „Natürlich habe ich den dicksten Brocken im Feld“, sagte der 25-Jährige, „aber das ist ein großes Match auf das ich mich sehr freuen würde.“

Minar ein gefährlicher Gegner

Zuvor muss er am Mittwoch den Tschechen Ivo Minar ausschalten. „Das ist ein gefährlicher Typ, der sagt sich auch ich hau mal drauf und er schlägt gut auf“, meinte Kohlschreiber, der gegen den 78. der Weltrangliste noch nie gespielt hat. Mit der am Montag bewiesenen Reife und Form sollte er seiner Favoritenrolle allerdings gerecht werden können. „Auch mental sieht es zur Zeit ganz gut aus“, sagte „Kohli“.

Am Anfang seines Matches kamen nämlich böse Erinnerungen an 2007 hoch. „Er hat diesmal sensationell angefangen, stark retourniert und immer die bessere Antwort gewusst“, schilderte Kohlschreiber den Matchbeginn, „vor zwei Jahren hätte ich da noch einen Einbruch gehabt und säße jetzt als Verlierer hier.“ Statt dessen wirkte er nun aufgeräumt und entspannt, einen Kommentar zu den umstrittenen Äußerungen von Michael Stich über das Gestöhne im Frauentennis aber verweigerte er. „Auch da habe ich gelernt“, sagte Kohlschreiber.

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