Petkovic kritisiert mangelnde Gleichberechtigung im Profitennis
Frankfurt/Main (SID) – Die frühere Top-10-Spielerin Andrea Petkovic sieht immer noch deutliche Diskrepanzen im Profitennis zwischen Frauen und Männern. „Symbolisch haben wir Gleichberechtigung, faktisch noch nicht“, sagte die Darmstädterin der Augsburger Allgemeinen (Montagausgabe). Zwar bekämen Frauen und Männer bei den vier Grand-Slam-Turnieren das gleiche Preisgeld. „Die Krux an der Sache ist, dass die restliche Tennis-Tour 90 Prozent des Jahres ausmacht“, sagte Petkovic: „Und da haben wir Frauen deutlich weniger Turniere und verdienen deutlich weniger als die Männer.“
Die gleiche Preisgeldverteilung bei den Major-Turnieren werde den Tennisspielerinnen „immer als Makel angehängt“, meinte Petkovic: „Denn 90 Prozent der Menschen sehen Tennis nur im Zusammenhang mit den Grand Slams und denken dann: Die Männer spielen maximal fünf Sätze also bis zu fünf Stunden, die Frauen höchstens drei – das ist ja unfair.“
Die 33-Jährige selbst will ihre Karriere auch im kommenden Jahr fortsetzen – auch wenn sie sich schon als Buchautorin und TV-Moderatorin ein zweites Standbein aufgebaut hat. „Dieses Jahr habe ich nur ein einziges offizielles Match gespielt, 3:6, 3:6, erste Runde der French Open“, sagte Petkovic: „Für mich war das okay, weil ich einen Fuß in das Leben danach halten konnte. Aber jetzt habe ich schon sehr viel Motivation, im November wieder mit richtigem Training anzufangen und ein paar Turniere zu spielen. Ich will angreifen.“
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