Deutsches Trio bucht Plätze im Achtelfinale
Jubel über deutsche Siege, aber Bangen um Roger Federer: Während Tommy Haas, Rainer Schüttler und Benjamin Becker zum Auftakt der Gerry Weber Open bei den Gastgebern für prächtige Stimmung sorgten, ließ ein zögerlicher Titelverteidiger die Tennis-Fans und Organisatoren in Halle/Westfalen schmoren. Am Nachmittag ließ der frisch gekürte French-Open-Sieger Federer über seinen Manager Tony Godsick mitteilen, er sei nach seinem Triumph von Paris am Sonntag „emotional erschöpft“ und werde erst am Dienstagmittag die definitive Entscheidung über seinen Start bei der Rasen-Generalprobe für Wimbledon (22. Juni bis 5. Juli) geben.
Nach diesen vagen Aussagen des Schweizer Superstars, der in Halle erstmals ein Turnier zum sechsten Mal gewinnen könnte, kamen die souveränen Auftaktsiege der ersten drei von neun deutschen Teilnehmern beim einzigen ATP-Rasenturnier Deutschlands wie gerufen. Nachdem Becker den Rumänen Victor Hanescu 6:4, 6:4 bezwang, legten Haas mit einem 6:2, 6:2 gegen Stefan Koubek (Österreich) und Rainer Schüttler (Korbach/Nr. 8) mit einem 6:3, 6:4-Erfolg in der Paris-Revanche gegen Marc Gicquel (Frankreich) nach.
„Mutiger“ Haas weiter in Topform
Dabei knüpfte der gebürtige Hamburger Haas auch auf Rasen an die überzeugende Form an, die er beim dem Achtelfinaleinzug in Roland Garros bewiesen hatte. Dort hatte der 31-Jährige in einem Fünf-Satz-Krimi den späteren Sieger Federer an den Rande einer Niederlage gebracht.
„Die French Open haben mir Mut gemacht“, sagte Haas nach seinem Sieg. Dementsprechend legte der Wildcard-Starter los wie die Feuerwehr und fertigte den Weltranglisten-109. Stefan Koubek aus Österreich im Schnelldurchgang ab. Nach 59 Minuten stand Haas als Sieger fest und als zweiter Deutscher im Achtelfinale. Dort trifft er auf den Sieger des französischen Duells zwischen Jo-Wilfried Tsonga und Fabrice Santoro.
Haas verzichtet auf Davis-Cup-Auftritt
„Ich bin recht zufrieden mit meinem Spiel. Man weiß ja nie, wie es zum Auftakt auf Rasen läuft“, so Haas, der bereits zum zehnten Mal in Halle auftritt und fügte an: „Gerade gegen einen Linkshänder.“ Auch seine lädierte Schulter halte „im Moment ganz gut“. Eine Absage erteilte Haas einem Einsatz im Viertelfinale des Davis Cups vom 10. bis 12. Juli beim Titelverteidiger. „In Spanien auf Sand, das tue ich mir nicht an“, sagte Haas, der aber spätere Starts für Deutschland „in einem oder zwei Jahren“ nicht ausschloss, „wenn mit der Schulter allles glatt läuft“.
Im ersten Match hatte Benjamin Becker, der wie Haas mit einer Wildcard angetreten war, für einen aus deutscher Sicht gelungenen Start gesorgt. Der Weltranglisten-83. aus Orscholz, der sich zuletzt mit vier Siegen auf der Challenger Tour wieder in die Top 100 zurückgekämpft hat, hatte gegen den 52 Plätze besser notierten Rumänen Victor Hanescu zunächst Anlaufschwierigkeiten, siegte am Ende aber nach knapp einer Stunde 6:4, 6:4.
Deutsches Duell im Achtelfinale
Im Achtelfinale trifft Becker auf den am Montagabend ebenfalls erfolgreichen Rainer Schüttler. Im letzten Spiel des Tages revanchierte sich der 33-Jährige bei Marc Gicquel für die Schmach auf Sand bei den French Open, als er in der ersten Runde gegen eben jenen Gicquel vor zwei Wochen sang- und klanglos mit 0:6, 0:6, 4:6 ausgeschieden war. Mit gut platzierten Schlägen brachte er den Franzosen mehrfach zum Kopfschütteln und verwandelte nach 1:20 Stunden seinen zweiten Matchball.
„Ich habe mich nach dem frühen Break im ersten Spiel zurückgekämpft, sehr gut returniert und ihn damit unter Druck gesetzt“, erklärte Becker sein Erfolgsrezept gegen Hanescu. Der neue Trainer Ulf Fischer, der Becker seit dem ATP-Turnier in Miami vor zwei Monaten betreut, mache den zusätzlichen Unterschied. „Ich mache im Training nicht viel anders, aber ein neuer Trainer sorgt natürlich für neue Impulse“, sagte Becker nach der Partie.
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