Porträt Novak Djokovic Der lachende Dritte
Novak Djokovic hatte gerade die Australian Open gewonnen, da kursierte eine hübsche Anekdote. Erzählt wurde sie von Jelena Gencic, seiner ersten Trainerin. Die frühere Fed Cup-Spielerin für Jugoslawien und Entdeckerin von Monica Seles erinnerte sich an die erste Trainerstunde mit dem damals Fünfjährigen in Kapaonik, in den Bergen Serbiens. Er kam eine halbe Stunde zu früh und hatte eine riesige Tennistasche über der Schulter hängen, erzählt Gencic. Ein Racket, Handtuch, Schweißband, eine Wasserflasche und Bananen seien in der Tasche gewesen. Sie fragte den Jungen, ob seine Mutter ihm alles eingepackt habe. Djokovic schüttelte den Kopf und antwortete, er habe es selbst hineingetan. Schließlich wisse er, was man braucht. Er habe das bei den Profis im Fernsehen gesehen. Gencic war baff.
15 Jahre später staunt die ganze Tenniswelt über Djokovic, den Mann, der nichts dem Zufall überlässt und der mit seinem Sieg in Melbourne die Machtverhältnisse im Herrentennis durcheinanderrüttelte. Seit den French Open 2005 hatte der Sieger eines Grand Slam-Turniers stets Roger Federer oder Rafael Nadal geheißen. Diese Epoche ist vorbei. Plötzlich redet keiner mehr vom Duell zwischen dem Schweizer und dem Spanier. Plötzlich stehen sich wie im berühmten Spaghetti-Western The Good, the Bad and the Ugly drei Rivalen auf Augenhöhe gegenüber. Wobei die Rollen nicht so klar verteilt sind wie im Film. Federer, der zwölfmalige Grand Slam-Champion, ist der Klassiker, der Stilist. Nichts dokumentiert das besser als das blütenweiße Dinnerjacket, das er Jahr für Jahr in Wimbledon zur Schau stellt. Rafael Nadal, der dreimalige French Open-Sieger, ist der exakte Gegenentwurf, sein Dress grell und laut, sein Tennis ein Überlebenskampf.
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