Das SID-Kalenderblatt am 19. Juni: Michael Westphal stirbt nach AIDS-Erkrankung
Berlin (SID) – Der Ball ist noch in der Luft, aber Michael Westphal reißt bereits siegessicher die Arme hoch. Nach fünf Stunden und 29 Minuten führt der damals 20-Jährige das deutsche Davis-Cup-Team gegen die Tschechoslowakei sensationell ins Finale, mit einem Fünf-Satz-Sieg gegen Tomas Smid. An diesem 4. Oktober 1985 wird er von 10.000 Zuschauern in der Frankfurter Festhalle gefeiert. Sechs Jahre später, am 19. Juni 1991, ist Michael Westphal tot.
Das Rätsel um seinen Tod lüftet seine Lebensgefährtin Jessica Stockmann erst zehn Jahre später. Westphal war HIV-positiv, seine Aids-Erkrankung hatte das Paar lange verschwiegen. Denn kaum eine andere Krankheit wurde in den 80ern mit einem solchen Stigma belegt. Die Panik vor der Immunschwäche führte bis hin zur gesellschaftlichen Ausgrenzung der Betroffenen.
Westphals sportlicher Höhenflug hält nicht lange an. Niederlagen häufen sich, er rutscht von Rang 49 der Weltrangliste auf 233 ab. Die einst gefeierte deutsche Tennishoffnung verschwindet immer mehr von der Bildfläche. Er taucht als Besucher noch bei einigen Turnieren auf, äußerlich machen sich die Folgen seiner Krankheit bereits bemerkbar.
Stockmann berichtet später, dass Westphal sie gebeten habe, den Grund für seinen Tod zunächst für sich zu behalten. Erst zehn Jahre später sollte sie auf Wunsch des Davis-Cup-Helden mit dem wahren Grund an die Öffentlichkeit gehen.
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