Wimbledon: Djokovic im Finale gegen Berrettini
London (SID) – Dem Weltranglistenersten Novak Djokovic fehlt in Wimbledon nur noch ein Sieg zum historischen 20. Grand-Slam-Titel. Trotz einer nicht gänzlich überzeugenden Vorstellung zog der 34 Jahre alte Serbe am Freitag durch ein 7:6 (7:3), 7:5, 7:5 gegen den ungestümen kanadischen Halbfinal-Debütanten Denis Shapovalov ins Endspiel am Sonntag (15.00 Uhr MESZ/Sky) ein. Dort kämpft er gegen den Italiener Matteo Berrettini um seinen dritten Wimbledon-Titel in Serie, den sechsten insgesamt.
Berrettini hatte zuvor 6:3, 6:0, 6:7 (3:7), 6:4 gegen den Polen Hubert Hurkacz gewonnen, der im Viertelfinale Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) bezwungen hatte. Während der Römer als erster Italiener überhaupt im Wimbledon-Finale steht, ist es für Djokovic schon das siebte Endspiel in London. Nur Federer hat mehr erreicht (12).
Am Sonntag kann Djokovic im 30. Grand-Slam-Finale seiner Karriere den 20. Titel gewinnen und in der Bestenliste mit den gemeinsam führenden Federer und Rafael Nadal (Spanien) gleichziehen. Zudem käme er nach den Siegen in Melbourne und Paris dem Golden Slam – dem Gewinn aller vier Major-Turniere in einem Jahr sowie der Goldmedaille im Olympia-Einzel – einen Schritt näher. Dies war bislang nur Steffi Graf 1988 gelungen.
Obwohl er schon die bisherigen sechs Duelle verloren hatte, bereitete der unbekümmerte Shapovalov Djokovic große Probleme. Der 22-Jährige gab dem Topfavoriten mit seinem variablen Spiel keinen Rhythmus, fand wunderbare Winkel – ging aber auch volles Risiko. Etwas zu übermütig schenkte er erst seinen Break-Vorteil wieder her, dann auch mit zu vielen leichtfertigen Fehlern den Tiebreak.
Auch mit dem schmeichelhaften Satzgewinn im Rücken ging Djokovic nichts leicht von der Hand. Mit einer ganz anderen Lockerheit spielte Shapovalov auf – auch wenn er wieder in der heißen Phase des zweiten Satzes wackelte und Djokovic das vorentscheidende Break zum 5:6 mit einem Doppelfehler auf dem Silbertablett servierte. Trotz des 0:2-Satzrückstandes kämpfte der Kanadier beherzt weiter, das Comeback wollte aber nicht mehr gelingen.
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