DTB-Präsident zum Fall Peng: „Ein Tweet ist sicher nicht ausreichend“
Köln (SID) – Präsident Dietloff von Arnim vom Deutschen Tennis Bund (DTB) hat im Fall der vermissten chinesischen Spielerin Peng Shuai eine transparente und umfassende Aufklärung gefordert. „Ein Tweet ist sicher nicht ausreichend. Es ist nur ein kleines Zeichen“, sagte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.
Peng Shuai hatte Anfang des Monats in dem Twitter-ähnlichen Medium Weibo geschrieben, vom ehemaligen chinesischen Vizepremier Zhang Gaoli (75) sexuell missbraucht worden zu sein. Der Eintrag im Sozialen Medium wurde gelöscht, von Peng fehlt seitdem jede Spur. Im Internet aufgetauchte und von chinesischen Staatsmedien verbreitete Fotos und eine angebliche Mail von Peng haben die Sorgen um die Lage der ehemaligen Weltranglistenersten im Doppel nur noch vergrößert.
„Wir müssen weiter auf alle Institutionen, Personen und Einrichtungen zugehen und klar darlegen, wie wir uns positionieren“, forderte von Arnim weiter: „Es ist unglaublich, dass sowas passiert. Da müssen wir uns für den Menschen einsetzen.“
Steve Simon, Chef der Spielerinnen-Organisation WTA, hatte zuletzt in einem CNN-Interview nicht ausgeschlossen, aufgrund der weiterhin unklaren Situation um Peng Shuai dem Reich der Mitte WTA-Turniere zu entziehen – auch wenn dies für das Frauen-Tennis große finanzielle Einbußen bedeuten könnte. Von Arnim unterstützte diese Haltung.
„Das ist eine klare positive Äußerung zu Menschenrechten. Ich kann das von DTB-Seite nur voll unterstützen“, sagte der Funktionär und lobte die klare Ansage Simons, auch wenn keine direkte Verbindung zum DTB bestehe. „Wir würden sagen: Wichtiger als das Geschäft sind die moralischen Werte für die wir einstehen. Aber die wenigsten agieren so. Aber so langsam hat man das Gefühl, die Uhr schlägt ein bisschen um.“
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