DTB-Frauen kämpfen in Zürich um Aufstiegschance
Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner gibt sich vor dem heutigen Aufeinandertreffen mit der Schweiz keinen Illusionen hin. „Wir gehören nicht in die Weltgruppe I, sonst hätten wir uns da längst festgebissen“, sagt die Fed-Cup-Teamchefin – lässt sich aber nicht davon abhalten, mit ihren Spielerinnen wieder mal den Aufstieg anzupeilen. „Natürlich muss es unser Ziel sein, hier zu gewinnen. Ich glaube, es ist eine recht offene Partie“, meint Rittner vor dem Match der zweiten Klasse am Samstag und Sonntag in Zürich.
Bei einem Sieg spielen Anna-Lena Grönefeld und Co. im April um den Aufstieg, bei einer Niederlage droht sogar der Abstieg in die Euro-Afrika-Zone. Seit 2004 fährt der zweimalige Fed-Cup-Sieger Deutschland in diesem Fahrstuhl zwischen Auf- und Abstieg rauf und runter, deshalb wäre nach dem 2:3 in Argentinien und dem damit verbundenem Abstieg im April 2008 gegen die Schweizerinnen eigentlich wieder ein Sieg an der Reihe.
Schweizerin Schnyder „für zwei Punkte gut“
Doch die Schweiz bietet in der Saalsporthalle immerhin die Weltranglisten-16. Patty Schnyder auf, und man müsse davon ausgehen, dass sie „für zwei Punkte gut ist“, so Rittner. Sie setzt neben Grönefeld, die erstmals seit genau einem Jahr wieder mitspielt, auf die aktuell beste Deutsche Sabine Lisicki sowie Kristina Barrois und Tatjana Malek. Grönefeld und Lisicki dürften die vier Einzel spielen, zudem ist Grönefeld für das abschließende Doppel gesetzt.
Seit Montag ist das Quartett, das in der Trainingsarbeit auch von Grönefelds Coach Dirk Dier begleitet wird, in Zürich. Jeden Tag wird trainiert, alle sind fit. Auch Tatjana Malek, die im Frühjahr 2008 eine lebensgefährliche Lungenembolie nach einer Thrombose erlitten hatte. „Meine gesundheitlichen Probleme sind ausgestanden“, sagt die 21-Jährige. 2007 hatte sie beim 3:2 gegen Japan mit zwei Einzelsiegen und dem Doppelerfolg an der Seite von Grönefeld den Aufstieg in die Weltgruppe I praktisch im Alleingang gesichert.
Dass es für die Deutschen keinen dauerhaften Platz im Kreis der Besten wie Russland oder USA gibt, liegt wohl auch daran, dass dieser sehr elitär ist. Im Gegensatz zum Davis Cup, wo jedes Jahr 16 Teams in die Weltgruppe starten, spielen beim Fed Cup nur acht Mannschaften um die Trophäe. Die Kürzung wurde vor vier Jahren durchgesetzt, nachdem sich der ausrichtende Weltverband ITF und die WTA-Tour nicht mehr auf ausreichend Spieltermine einigen konnten.
Rittner hat „die Qual der Wahl“
„Meine Spielerinnen würde alle in die Hände klatschen, wenn sie einmal mehr im Jahr Fed Cup spielen dürften“, sagt Barbara Rittner. So muss sie aber hoffen, ihre Schützlinge im April wenigstens zum Aufstiegsmatch wieder zusammentrommeln zu dürfen. Ob dann allerdings wieder das Quartett von Zürich auf dem Platz stehen wird, ist in jedem Falle offen: „Ich hatte schon diesmal die Qual der Wahl. Es stehen noch mehrere Spielerinnen parat, und das ist doch insgesamt ein positives Zeichen.“
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