Mail aus London: Beckham ist schuld
Andrej Antic aus London
Es ist verrückt. Da gewinnt eine Spielerin ein Jahr lang kaum Matches. Und dann ist Wimbledon und es sieht so aus, als würde alles noch einmal so passieren wie 2013. Die Spielerin ist – klar – Sabine Lisicki. Und spätestens seit ihrem Sieg in der dritten Runde gegen Ana Ivanovic muss jeder die Berlinerin auf dem Zettel haben. Wie weit sie kommen kann? Wer weiß das schon. Auf dem Papier sieht es so aus: Nächste Gegnerin Shvedova, die Nummer 65 der Welt. Gegen sie spielte Lisicki zuletzt bei Olympia, musste einen Matchball abwehren und gewann nur knapp (7:5 im dritten Satz). Dann käme Simona Halep, wenn alles nach Plan läuft. Halep ist die Nummer drei der Welt, eine der Spielerinnen der Saison. Aber es ist Wimbledon, ein Halbfinale, gegen wen auch immer, ist durchaus realistisch. Und: Lisicki ist „on fire“, wie es so schön heißt. Asse, Aufschlagwinner, hohes Tempo, hohe Quote – gegen Ivanovic im dritten Satz (6:1) gelang ihr fast alles. Kein Wunder, dass Ivanovic hinterher attestierte: „Sie spielt sehr sehr gut. Viel besser als bei unserer letzten Begegnung.“
Verrücktes Wimbledon. Am Samstag musste das Match gegen Ivanovic bei 1:1 im zweiten Satz abgebrochen werden. „Due to darkness“, wie es hier heißt. Am Sonntag verlebte Lisicki dann einen ganz normalen „Middle Sunday“, ganz relaxed, ohne Druck, wie Lisicki behauptet. Am Montag um 13.00 Uhr Ortszeit ging es weiter. Es gelang ihr nicht viel und es war gut, dass das Match bei 2:5 und 40 beide wieder abgebrochen werden musste. Diesmal wegen Regens. Eine gute Stunde später ging es weiter und die Geschichte war schnell erzählt: Ivanovic hatte nicht den Hauch einer Chance.
Dabei schien es vor dem Turnier so: Die ersten beiden Runden würde Lisicki vielleicht gewinnen können. Ivanovic traute man ihr nicht unbedingt zu. Wie man sich täuschen kann. Überhaupt: Warum spielt Lisicki in Wimbledon immer so gut? Zwei Viertelfinals, ein Halbfinale, ein Finale und jetzt mindestens ein Achtelfinale.
Spurensuche: Auf dem Rasen in der Players Lounge sitzt Barbara Rittner. Die Fed Cup-Chefin sagt: „Sie spielt mit so einer Selbstverständlichkeit seit fünf Jahren. Das ist eine spezielle Beziehung Wimbledon – Rasen – Sabine Lisicki.“ Und weiter: „Es ist faszinierend. Sie ist ein anderer Mensch hier.“ Das würde man schon spüren, wenn man sie nur sehen würde.
Aha. Vielleicht ist alles ganz einfach. Geradezu trivial. Wimbledon ist für Lisicki wie einst für Becker ein Wohnzimmer. Das gleich Haus, der gleiche Hittingpartner, die gleichen Rituale, die Freunde, die sie unterstützen. Im Club ist sie auch äußerst beliebt. Neulich twitterte sie ein Foto von sich und David Beckham – eine Selbstverständlichkeit, Stars auf der Insel unter sich sozusagen. Und was sagt sie selbst zu ihrer für die Gegnerinnen beängstigenden Form. Nicht viel: „Ich schaue nur von Match zu Match.“ Völlig klar. Es ist im Grunde alles ganz einfach.air jordan 1 mid outlet | Nike Jordan Jumpman hoodie in grey – release dates & sneakers., Jordans – Yeezys, Urlfreeze News