2022 Australian Open: Day 12

Im Halbfinale der Australian Open 2022 gegen Stefanos Tsitsipas beleidigte Daniil Medvedev den Stuhlschiedsrichter.

Melbourne-Finalist Medvedev zum Schiedsrichter: „Bist du dumm?“

Daniil Medvedev steht im Finale der Australian Open, leistete sich im Halbfinale gegen Stefanos Tsitsipas aber einen üblen Ausraster und beleidigte den Schiedsrichter.

Das Herrenfinale der Australian Open 2022 bestreiten Rafael Nadal und Daniil Medvedev. Nach einem Viersatz-Erfolg Nadals über Matteo Berrettini zog Medvedev nach und schlug Stefanos Tsitsipas in einer hochemotionalen Partie mit 7:6, 4:6, 6:4, 6:1.

Medvedev, der im Vorjahr im Endspiel Novak Djokovic unterlegen war, verlor in dem Match zeitweise völlig die Fassung und beschimpfte den Schiedsrichter Jaume Campistol Endes des zweiten Satzes, nachdem er ein Break zum 4:5-Rückstand kassiert hatte. „Bist du verrückt, bist du dumm?“, sagte er in Richtung des Unparteiischen, der ein angebliches Coaching von Tsitsipas durch dessen Vater Apostolos übersehen haben soll. „Er redet nach jedem Punkt. Du musst ihn verwarnen“, sagte Medwedew, der Campistol zweitweise aus vollem Hals anschrie.

Im Video: Der Ausraster von Medvedev

Nach dem Seitenwechsel brachte Tsitsipas sein Aufschlagspiel durch und sicherte sich so den zweiten Durchgang. Daraufhin wandte sich Medwedew erneut an den Schiedsrichter. „Nächstes Mal solltest du ihm eine Verwarnung geben“, sagte er, „sonst bist du – wie soll ich sagen – eine kleine Katze.“ Welche Beleidigung er mit dem Ausdruck „kleine Katze“ meint, kann sich jeder selbst denken. Trotz dieser harschen Worte: Eine Verwarnung für Medvedev blieb aus.

Ganz anders auf der anderen Seite: Im vierten Satz gab es für Tsitsipas eine Verwarnung – wegen unerlaubten Coachings. Danach verlor der Grieche völlig den Faden und Medvedev hatte leichtes Spiel, den Sieg nach Hause zu bringen. Beim Handshake der beiden blickte Tsitsipas demonstrativ weg. Medvedev immerhin entschuldigte sich für seine Schimpftiraden bei Campistol: „Es tut mir leid, Kumpel!“

Medvedev

Schreihals: Medvedev brüllte den Sthuhlschiedsrichter lautstark an.

Auf der anschließenden Pressekonferenz wurde Tsitsipas gefragt, ob ihn die Verwarnung irritiert hätte. Seine Antwort: „Ich bin daran gewöhnt. Sie haben mich schon lange auf dem Kieker. Ich habe in der Vergangenheit ein paar Verwarnungen deswegen bekommen und die Schiedsrichter haben immer meine Box im Blick – aber nie die des Gegners. Ich der Hinsicht bin ich schon lange ein Opfer.“

Medvedev: „Das muss der Schiedsrichter klären“

Medvedev seinerseits stellte vor der Presse klar, Tsitsipas hätte auf dem Platz „nicht betrogen“. Für den Russen sei „Coaching von der Tribüne kein Betrug, aber es müsste eine Verwarnung dafür geben.“ Schließlich räumte er ein, dass er aufgrund des kassierten Breaks Ende des zweiten Satzes „durchgedreht“ sei. Medvedev: „Um ehrlich zu sein, quatschte sein Vater bei jedem Return auf griechisch rein. Vielleicht hat er ja nur gesagt `Come on´, das wäre ja kein Problem. Aber so etwas muss der Schiedsrichter klären.“

Am Sonntag hat Medvedev nun die Chance, als erster Spieler seit John Newcombe (Wimbledon/US Open 1967) nach seinem ersten Grand-Slam-Titel (US Open 2021) auch das nächste Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. In der Open Era (seit 1968) schaffte das noch kein Profi! Gleichzeitig hat es Medvedev in der Hand, den 21. Grand Slam-Titel von Rafael Nadal zu verhindern. Selbiges gelang im schon bei den US Open 2021 im Finale gegen Novak Djokovic.  cheap air jordan 1 mid | nike dunk high cargo khaki white