Fit auf dem Tennisplatz durch Schlaf
Unser Kolumnist Michael Berrer gibt Tipps für mentale Gesundheit im Tennis.
Es ist eines der großen Themen unserer Zeit. Und als sich Naomi Osaka nach den French Open outete und zugab, gelegentlich an Depressionen zu leiden, nahm die Debatte noch mal Fahrt auf. Die US-Organisation „Athletes for hope“ schätzt, dass 35 Prozent der Sportprofis weltweit Erfahrungen mit psychischen Problemen haben. Weltweit durchläuft rund jeder vierte Mensch eine Depression im Laufe seines Lebens. Wie wichtig mentale Gesundheit ist, wird immer deutlicher. Fakt ist, wer erkrankt, benötigt medizinische Hilfe. Und klar: Diese Kolumne ersetzt keinen Arzt. Es gibt aber ein paar Dinge, die jeder Spieler beachten kann, damit er in der Balance bleibt.
Guter Schlaf: Acht Stunden wären optimal, aber das ist in der heutigen Zeit oft schwierig. Es hilft aber schon, das Blaulicht vom TV auszustellen und in den Nachtmodus beim Handy zu wechseln. Wichtig ist regelmäßiger Schlaf. Heißt: immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und zur gleichen Zeit aufstehen. Am Wochenende den Schlaf nachzuholen, funktioniert nicht.
Gesund Essen, aber mit Genuss: Gelüste immer zu unterdrücken, ist nicht gut. Es darf auch mal der Burger mit Pommes sein. Ansonsten gilt: wenig Zucker, wenig Alkohol, stattdessen Proteine und Kohlenhydrate. Christian Groh, der Coach von Tommy Haas, bluffte mich mal an: „Wie du isst Pizza?“ Recht hatte er. Zu beachten ist auch die Verdauungszeit. Abends nach 21 Uhr essen ist nicht gut. Sich noch zwei Brötchen reinpfeifen, kurz bevor das Medenspiel beginnt, auch nicht.
Stress managen: Was sind Ihre persönlichen Stressfaktoren? Was löst bei Ihnen Druck aus? Nehmen Sie sich ein leeres Blatt Papier und schreiben Sie es auf. Bei mir war Zeit-Management ein Problem. Morgens durch den New Yorker Verkehr zu den US Open hat mich gestresst. Also bin ich eine Stunde eher aufgebrochen. Sie setzen sich vielleicht unnötig unter Druck, wenn Sie zum Medenspiel nur eine halbe Stunde früher kommen. Eine vernünftige Vorbereitung (Umziehen, Aufwärmen, Taktik besprechen) ist so nicht möglich.
Familie mit einbeziehen: Wenn Sie in der Saison fünf oder sechs Wochenenden zu Punktspielen fahren, leidet das Familienleben. Und auch Sie leiden, wenn Sie kein komplett rücksichtsloser Mensch sind. Beziehen Sie die Familie mit ein. Verbringen Sie gemeinsam eine gute Zeit im Club. Wenn Ihre Mannschaftsfreunde das auch machen, wird der Spieltag zum Happening.
Eigene Erwartungen zügeln: Mein Ziel war es, diese Saison eine weiße Weste zu behalten, jedes Match zu gewinnen. Am Ende hieß meine Bilanz: 1:5. Klar war ich traurig. Es ist wichtig, nicht dagegen anzukämpfen und das Gefühl zu akzeptieren. Aber dann muss man nach vorne gucken. Was hilft: Dankbarkeit! Dafür, dass ich eine tolle Truppe habe, einen tollen Tag auf der Anlage. Und dass ich überhaupt aktiv sein darf!
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