Melbourne-Blog: 43 Grad, wolkenlos  

Man muss übers Wetter reden. Das tun schließlich alle. Also: Es ist unfassbar heiß. Tennis spielen bei den Temperaturen will eigentlich keiner. Dienstag, also heute (man hat auch nach drei Tagen in Melbourne Schwierigkeiten, den Zeitunterschied auszurechnen…) sind es 43 Grad. Die Vorhersage für die nächsten Tage: Mittwoch 39, Donnerstag 41, Freitag 40. Samstag soll es dann abkühlen auf 26 Grad.

 

In den Zeitungen haben sie lustige Zeichnungen (die kramen sie jedes Jahr bei den Aussi Open aus dem Archiv). Ein Cartoon zeigt ein Spiegelei auf dem Court. Darunter steht: New Balls please. In einem anderen verschmelzen die Gummisohlen eines Mannes mit dem Court.

Das ist gar nicht mal übertrieben. Auf der Anlage kann man jedenfalls erstaunliche Dinge beobachten. Auf Court 22 hat einer sein iPad zwei Minuten auf einem Sitz liegengelassen. Danach hat er sich an dem Gerät die Finger verbrannt. Jedenfalls verzog er sein Gesicht und zuckte zurück. Auf dem Platz spielte gerade Gojo Gojowczyk gegen Victor Hanescu (ein Match das der Deutsche übrigens sehr ärgerlich verlor, weil er die ersten beiden Sätze 6,7, 6,7 auch gewinnen konnte). Auf der anderen Seite vom iPad-Mann schaute Kasi zu mit nacktem Oberkörper. Er merkte nach einer Weile aber wohl, dass das keine gute Idee war und streifte sich ein T-Shirt über.

Im Pressezentrum sind perfekt temperierte 22 Grad. Im Gym der Spieler ist es noch kühler. In einer Ecke macht Serena gerade Übungen auf einem Gymnastikball macht. Ihr Sparringspartner Sascha Bajin thront über ihr und gibt Kommandos. Gegenüber von der Mucki-Bude trainiert Nicolay Davydenko (ja, den gibt es noch) in einer Drei-Felder-Halle. Irgendwie abgedreht Hallentennis im Hochsommer.