Mail aus Melbourne: Kick-Off vor den Australian Open
tennis MAGAZIN ist live vor Ort bei den Australian Open. Dietmar Gessner berichtet von seinen ersten Eindrücken aus Melbourne und blickt auf die ersten Matches.
Von den Spielerinnen und Spielern bis zur Servicekraft. Wer bei den Australian Open in Melbourne im Dienst ist, der muss einen Ausweis tragen. Mit Portrait sowie Vor-und Nachname. Und sofort fällt auf: Darauf sind die Vornamen deutlich größer geschrieben als die Nachnamen. So wird hier ganz sympathisch das „Du“als Anrede eingefordert. Schließlich werben die Australian Open für sich als „Happy Grand Slam“. Da soll ein steifes Siezen doch bitteschön nicht stören.
Ich mag das. Viel mehr als die von der australischen Regierung umgesetzte Regel, dass die Kabinen der ankommenden Flugzeuge erst verlassen werden dürfen, nachdem Sicherheitsmitarbeiter Passagiere und Gepäckfächer mit Desinfektionsspray besprüht haben.
Schauen Sie sich Holger Rune an!
Auf dem Center Court der imposanten Rod-Laver-Arena trainierte Djokovic am Samstag eine Stunde und 15 Minuten mit Holger Rune. Oder eher gegen Holger Rune? Jedenfalls prügelten die Beiden die Bälle mitunter derart bissig und beherzt über das Netz, dass es viel deutlicher nach Wettkampf als nach Training ausschaute. Mein Tipp daher: Schauen Sie sich diesen Holger Rune (19) nicht nur bei den Australian Open genauer an. Der dänische Teenager hat das Zeug, um in die Phalanx der „Next-Generation-Größen“ um Carlos Alcaraz (fehlt in Melbourne verletzt), Daniil Medvedev, Sascha Zverev und Stefanos Tsitsipas aufzurücken.
Rune ist in Melbourne an neun gesetzt. Beim Masters in Paris bezwang er Djokovic im Finale – und auch beim gestrigen Training gegen Djokovic wirkte er mindestens ebenbürtig. 2022 schob er sich von außerhalb der Top 100 auf aktuell Platz zehn, gewann neben Paris auch in München und Stockholm. Daran hat auch Patrick Mouratoglou seinen Anteil. Der langjährige Erfolgscoach von Serena Williams betreut Rune.
Auf dem Rasen hinter der Rod-Laver-Arena sind die Siegerpokale der Männer-und Frauen-Wettbewerbe ausgestellt. Völlig unkompliziert. Ein Sicherheits-Mitarbeiter regelt, dass die Schlange stehenden Kinder ein Top-Foto von sich mit den Trophäen machen lassen können.
Kommt ein deutscher Tennis-Profi auch mal wieder in die Nähe einer Grand-Slam-Trophäe? Schwer zu sagen. Deutschlands Nummer eins Sascha Zverev arbeitet nach seiner langen Verletzungspause verbissen an seiner Form. Jule Niemeier ist aktuell die beste deutsche Spielerin. Ihr Ziel 2023: „Ich will ein WTA-Turnier gewinnen.“ Der Auftakt 2023 hätte schwerer nicht sein können. Die Dortmunderin – übrigens leidenschaftlicher BVB-Fan – bekommt es am Montag auf dem Center Court mit der Weltranglistenersten Iga Swiatek zu tun. Dieses Duell findet direkt nach dem ersten Auftritt des Vorjahres-Siegers und an eins gesetzten Rafael Nadal (gegen den Briten Jack Draper) statt. Ob Niemeier der haushohen Favoritin Swiatek eine kalte Dusche verpassen kann? Frau Niemeier. Ich bin Schalke-Mitglied. Aber wenn das mit dem Sieg über Swiatek klappt, dann biete ich Ihnen trotz ihrer BVB-Liebe das Du an. Natürlich auch für außerhalb Australiens!
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