Mail aus Melbourne: Wie stehen die Chancen von Sabalenka und Rybakina?
Am Samstag treffen Aryna Sabalenka und Elena Rybakina im Finale der Australian Open 2023 aufeinander. Wie stehen die Chancen für die Spielerinnen?
In der vierten Runde der Australian Open 2023 gab es eine Sensation. Die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek wurde glatt in zwei Sätzen aus dem ersten Grand Slam-Turnier des Jahres gekegelt: 4:6, 4:6. Von Elena Rybakina. Wer hätte da gedacht, dass die kasachische Rechtshänderin den Schwung mitnimmt und bis ins Finale marschiert? Dort trifft Rybakina am Samstag auf Aryna Sabalenka.
The reigning Wimbledon champ making moves Down Under 🪃
A first #AusOpen final coming up for Elena Rybakina!pic.twitter.com/3QMv92ojYz
— wta (@WTA) January 26, 2023
Obwohl Rybakina im Gegensatz zu ihrer Kontrahentin bereits einen Grand Slam-Titel gewonnen hat – Wimbledon 2022 – geht sie nicht als Favoritin in die Partie in der Rod-Laver-Arena.
Nicht nur, weil die bisherige Bilanz der Beiden eine klare Sprache spricht: 3:0 für Sabalenka. Auch ist Sabalenka aktuell die Nummer zwei der Welt. Rybakina schafft es hingegen „nur“ auf Rang acht – falls sie das Endspiel gewinnen sollte.
Sabalenka: „Das wäre der Höhepunkt meiner Laufbahn“
Sabalenkas Match-Bilanz in 2023: 9:0 Siege. Vor ihrem Durchmarsch ins Finale von Melbourne hatte sie schon das Vorbereitungsturnier in Adelaide gewonnen. Es war ihr elfter Titel auf der WTA-Tour.
Nun soll der Grand Slam-Triumph folgen: „Das wäre der Höhepunkt meiner Laufbahn“, sagt Sabalenka. Sie hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr in der Spitze des Frauen-Tennis etabliert. 2017 noch auf Platz 73 geführt, hatte sie 2020 die Top Ten erreicht. Aktuell liegt sie auf Platz zwei.
Aryna Sabalenka #AusOpen finalist for the first time. 🐨
Grand Slam finalist for the first time.
Yet to lose set in 2023.
She extends win streak to 10. pic.twitter.com/IndXkZ5XSJ— T🌴 (@tennisispain) January 26, 2023
All diese Zahlen drücken eine Qualität aus, die so für Rybakina trotz ihres Wimbledon-Coups nicht belegbar ist. Noch nie war sie in den Top Ten platziert, rangiert derzeit auf Platz 22. Drei Titel hat sie bisher erspielt. In den vergangenen drei Jahren schied sie in Melbourne zweimal in der zweiten, einmal in der dritten Runde aus.
Und dennoch: Hilft ihr die Erfahrung des Wimbledon-Sieges, auch hier zu triumphieren? Über eine Gegnerin, die sie noch nie bezwingen konnte – und die mit ihrem kraftvollen, konzentrierten Spiel bisher den mit Abstand besten Eindruck in der Frauen-Konkurrenz hinterlassen hat.
Rybakina: „Hier ist alles ein wenig einfacher für mich“
Sabalenka ist auf dem Platz emotionaler als Rybakina. Die wiederum sagt, dass nach der Wimbledon-Erfahrung „hier alles ein wenig einfacher für mich ist, weil es nicht mehr neu ist“.
Nun, mit „einfach“ wird im Finale Schluss sein. Wenngleich einige Fakten vom Weg ins Finale dann doch Zahlen liefern, die eher für Rybakina sprechen: 45 Asse (Sabalenka 29). 80 Prozent der ersten Aufschläge führten zum Punkt, bei Sabalenka 75 Prozent. Auch spielte Rybakina 82 Prozent ihrer Returns ins Feld, Sabalenka nur 72 Prozent.
All das verspricht vor allem eines: ein extrem spannendes und packendes Endspiel um den ersten Grand-Slam-Titel des Jahres 2023!
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