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Wieder keine Medaille: Federer scheitert an Blake

Das „Seuchenjahr“ des 27- Jährigen, das mit der Finalniederlage in Wimbledon gegen den Spanier Rafael Nadal einen ersten Höhepunkt hatte, setzte sich auch bei Federers dritten Olympischen Spielen fort.

„Ich bin einfach nur enttäuscht“, sagte Federer und flüchtete nach dem erneuten Olympia-Aus in die Kabine. In Sydney 2000 scheiterte er im Halbfinale am Hamburger Thomas Haas und unterlag dann im Spiel um Platz drei dem Franzosen Arnaud Di Pasquale. Vor vier Jahren in Athen kam das Aus schon in der zweiten Runde gegen den Tschechen Tomas Berdych. Auf dem Weg zu seiner ersten Medaille bekommt es Blake mit dem Olympia-Dritten von 2004, Fernando Gonzalez, oder Paul-Henri Mathieu zu tun. Der Franzose hatte den wie Rainer Schüttler enttäuschenden Nicolas Kiefer aus dem Turnier geworfen und damit die schlechteste Olympia-Bilanz des deutschen Tennis perfekt gemacht.

Verkorkste Saison ohne großen Titel

Mit hängendem Kopf trottete Federer nach der nur 91 Minuten dauernden Partie vom Hartplatz des Olympic Green Tennis Centers. Nur mühsam gelang es ihm, sich bei den rund 8000 Zuschauern in der Arena winkend zu verabschieden. Der Stachel saß tief, denn der Olympiasieg sollte die bisher verkorkste Saison ohne großen Titel retten. Die einzige Hoffnung des am Montag nur noch Weltranglisten-Zweiten sind nun das olympische Doppel mit seinem Landsmann Stanislas Wawrinka sowie die US Open, bei denen er vom übernächsten Montag an in New York seinen Titel verteidigen muss.

Die Arme gen Himmel gereckt und mit einem lauten Jubelschrei feierte der 28-jährige Blake seinen ersten Erfolg gegen den bis dato übermächtigen Federer. Nicht im Traum habe er daran gedacht, die Partie gegen seinen Angstgegner gewinnen zu können, verriet er. „Es ist unglücklich für ihn. Aber ich kann meinen Kindern und Enkeln eines Tages davon erzählen, dass ich den besten Spieler der Welt geschlagen habe. Das war mein Tag“, sagte Blake.

Schon die ersten Ballwechsel zeigten, dass diesmal alles anders war. Federer gelang es zu keiner Zeit, seine hohe Fehlerquote einzudämmen und verkrampfte mehr und mehr. War es die ungewohnte Belastung, bei Olympia auch im Doppel spielen zu wollen? Im zweiten Durchgang schien die Entscheidung schon gefallen zu sein, als der kahlköpfige Blake mit 3:0 davonzog. Doch Federer schaffte den Ausgleich und puschte sich in ungewöhnlich lauter Manier. „Come on“, hallte es immer wieder durch die Arena, doch der Erfolg blieb aus.

Ab Montag die Nummer 2

Was die Niederlage für Federer noch verschlimmert: Am Montag wird er nach über 4,5 Jahren den ersten Weltranglistenplatz an Rafael Nadal verlieren. Zwar stand der Machtwechsel schon vor dem Olympischen Turnier fest. Doch er untermauert die derzeitige Verfassung des Schweizers: Während er 2008 ungewohnt viele Niederlagen einstecken muss, ist Nadal in der Form seines Lebens. Nach den Siegen bei den French Open und in Wimbledon hat sich der Spanier souverän ins Halbfinale von Peking gespielt. Gegner dort: Novak Djokovic – ein vorgezogenes Finale.
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