WTA Masters Montreal: 4 Matches an 2 Tagen für Samsonova
Beim WTA 1000er in Montreal erreichte Liudmila Samsonova das Finale. Durch Regenunterbrechungen und eine schlechte Ansetzung der Turnierverantwortlichen, spielte sie vier Matches an zwei Tagen.
Schwerstarbeit für Liudmila Samsonova in Montreal: Für Donnerstag war die Achtelfinalpartie zwischen gegen Aryna Sablenka angesetzt, jedoch sorgte der Regen dafür, dass die Partie auf Freitag verlegt wurde. Die beiden Akteurinnen boten sich ein Duell auf Augenhöhe und Samsonova konnte nach 2:55 Stunden den Viertelfinaleinzug feiern (7:6, 4:6, 6:3).
Flutlicht kommt zum Einsatz
Am Freitagabend musste Samsonova nochmal auf den Court und traf im Viertelfinale unter Fluchtlicht auf Belinda Bencic. Samsonova keine Anzeichen von Müdigkeit, sie kontrollierte das Spiel und gewann 6:4, 6:4.
Halbfinale am Samstag vertagt
Im Halbfinale wartete Elena Rybakina, die am Freitagabend nach dem Matach von Samsonova noch ihre Viertelfinalpartie gegen Daria Kasatkina nach dreieinhalb Stunden erfolgreich beendete hatte. Rybakina spielte bis um kurz vor drei Uhr nachts Ortszeit. Die Doppelpartien und das erste Einzelhalbfinale zwischen Jessica Pegula und Iga Swiatek zogen sich am Samstag aber, bis am Abend der Regen zurückkehrte. Das zweite Einzelhalbfinale zwischen Samsonova und Rybakina musste auf den Sonntag verlegt werden.
Wenig Erholungszeit am Sonntag
Nach dem Triumph über der Weltranglistenzweiten Aryna Sabalenka am Donnerstag, schlug Samsonova dann auch Elena Rybakina, die Nummer 3 der Weltrangliste. Das Match startete am Sonntag um 13:30 und dauerte zwei Stunden. Im Finale stand ihr dann Jessica Pegula, Nummer 4 der Weltrangliste, gegenüber. Das Endspiel war für 18 Uhr angesetzt. Samsonova war deutlich anzumerken, dass sie nicht mehr im Vollbesitz ihrer Kräfte war und entkam nur knapp der Höchststrafe. Nach 49 Minuten hatte sie 1:6, 0:6 verloren.
Kritik an die WTA
Samsonova hielt sich mit ihrer Kritik zurück, aber bekundete trotzdem ihre Unverständnis: „Ich hatte keine Zeit, mich zu regenerieren, weil ich im Physio-Raum war, um meinen ganzen Körper zu bandagieren, und das dauert eine Stunde. Ich war außerhalb des Platzes und dann wieder auf dem Platz, das war seltsam.“ Viele Tennisfans posteten Nachrichten in den sozialen Medien. Wobei die WTA für mehrere Ansetzungen in dieser Woche Kritisiert wurde. Jessica Pegula bat die Fans im Stadion ebenfalls um einen Extraapplaus für Samsonova: „Glückwunsch an Liudmilla, sie hat in den letzten drei Tagen vier Matches gespielt.“
Elena Rybakina: „Fühle mich zerstört“
Nach der Halbfinalniederlage gegen Liudmila Samsonova zeigte sich Elena Rybakina frustriert und unzufrieden mit der Ansetzung der Spiele. Sie sagte in einer Pressekonferenz nach dem Match: „Hoffentlich war es das erste und letzte Mal. Ich finde, dass es ein bisschen unprofessionell ist. Ich bin um fünf Uhr morgens eingeschlafen.“ Danach holte sie noch weiter aus und ließ ihren Gedanken freien Lauf: „Ich fühle mich durch die Ansetzungen und die ganze Situation zerstört. Spielerin können in diesen Situationen nichts machen, ich habe mir ein paar Verletzungen zugezogen.“
Doppelschichten in der WTA
Samsonova spielte am Freitag 4:44 Stunden, am Sonntag waren es 2:32 Stunden. Laura Siegemund erlebte in Warschau ähnliches. Ihre Viertelfinalpartie gegen Lucrezia Stefanini wurde aufgrund von Regen auf Samstag verschoben. Nach 3:24 Stunden gewann Siegemund 7:6, 5:7 und 6:3. Im Halbfinale schlug sie Tatjana Maria 5:7, 6:3 und 6:4 nach drei Stunden. Insgesamt stand sie an diesem Tag ca. sechseinhalb stunden auf dem Court. Genau wie Samsonova gewann sie im Finale gegen Iga Swiatek ebenfalls nur ein Spiel. Belinda Bencic verweilte am Freitag zwei Minuten mehr auf dem Court als Samsonova. In knapp drei Stunden schlug sie Petra Kvitova und verlor dann das Viertelfinale gegen Liudmila Samsonova.