The Australian Open – Day 14

Das lange Warten auf den Heimsieg

von Tim Saatjohann und Benjamin Protz

Einer dieser Spieler war Pat Cash. Der Wimbledon- und Davis Cup-Sieger erreichte zweimal das Finale in Melbourne. 1987 verlor er gegen Stefan Edberg, im Jahr darauf gegen Mats Wilander jeweils in fünf umkämpften Sätzen. Das waren meine größten Enttäuschungen. Zweimal so nahe dran zu sein und es dann nicht zu packen, tat weh, sagt Cash heute.
Gut zehn Jahre später war es Patrick Rafter, der seine Landsleute träumen ließ. Als er 1999 die Weltrangliste anführte, hatte er bereits zweimal die US Open gewonnen. Seine Fähigkeiten auf Hartplätzen hatte er damit eindrucksvoll unter Beweis gestellt, doch bei seinem Heimturnier reichte es lediglich zum Doppeltitel. Im Einzel war für Rafter meistens früh Schluss. Sein bestes Australian Open-Ergebnis war das Halbfinale gegen Andre Agassi bei seiner letzten Teilnahme 2001. Am Ende des Jahres beendete er seine Karriere.
 
Die Wachablösung hatte da bereits stattgefunden. Lleyton Hewitt war die neue Nummer eins nicht nur Australiens, sondern auch der Welt. Er war damals mit 20 Jahren der jüngste Spieler aller Zeiten, der es an die Spitze der Weltranglist schaffte. Nach Siegen bei den US Open (2001) und in Wimbledon (2002) schien 2005 die Zeit reif für den Titel Down Under.
Es war unglaublich. Ich bin zwei Wochen wie auf einer Welle geritten, erinnert sich Hewitt. Doch wie Cash und Rafter, konnte auch er den letzten Schritt nicht machen. Gegen Marat Safin verlor er das Finale in vier Sätzen. Es war bis heute sein letztes Grand Slam-Endspiel. Zahlreiche Verletzungen bremsten ihn seither immer wieder aus. Nach Knie- und Knöchelproblemen, setzten ihn zuletzt Hüftbeschwerden außer Gefecht, wegen derer er schon mehrfach abgeschrieben wurde. Mittlerweile rangiert die ehemalige Nummer eins auf Position 181. Im letzen Jahr bestritt er nur 20 Matches, doch seinen Kampfgeist hat er nicht verloren. Ich bin einer der gefährlichsten Ungesetzten. Ich kann es noch immer mit den Besten aufnehmen, dröhnte Hewitt vor dem Turnier. Die Hoffnungen der Fans ruhen mittlerweile aber auf den Schultern eines anderen Spielers.
Der 19-jährige Bernard Tomic sorgte bereits 2009 im Alter von 16 Jahren mit seinem Erstrundensieg in Melbourne gegen Potito Starace für Aufsehen. Damit war Tomic der jüngste Spieler aller Zeiten, der bei den Australian Open ein Match gewann. Dem schon bei den Junioren erfolgreiche Australier (Junioren-Grand Slam-Titel als jüngster Spieler aller Zeiten bei den Australian Open 2008 und Sieg 2009 bei den US Open) gelang 2011 der nächste große Schritt. Nachdem er in Melbourne die 3. Runde erreicht hatte (ausgeschieden gegen Nadal), gelang ihm in Wimbledon als Nummer 158 der Welt und Qualifikant der Einzug ins Viertelfinale. Dort unterlag der 1,96 Meter große Aussie erst nach 4 Sätzen dem späteren Turniersieger Novak Djokovic. Der Sohn eines Taxifahrers war der jüngste Spieler seit Boris Becker, der im All England Club das Viertelfinale erreichte.

Er ist noch jung, aber wenn er weiter hart an sich arbeitet, wird er sicherlich einer der großen Namen werden, sagte zuletzt Juan Martin del Potro über das junge Talent. Er spielt sehr locker, agiert äußerst intelligent auf dem Platz und hat die Waffen, ein guter Spieler zu sein. Der ehemalige US-Open Champion Patrick Rafter hat jedoch Bedenken, was Tomics Körper angeht: Er ist noch kein guter Athlet. Er hat jedoch viele Fähigkeiten, die andere Spieler nicht haben. Der 38. Der Weltrangliste ist aktuell der einzige Teenager in den Top 50 sowie der jüngste Profi in den Top 100. Der Australier mit kroatischen Wurzeln, der in Stuttgart geboren wurde und dort 3 Jahre lebte, kämpfte sich in der ersten Runde der Australian Open 2012 nach einem 0:2 Satzrückstand noch zurück in seine Partie gegen den an Nummer 22 gesetzten Fernando Verdasco und triumphierte. Wieder einmal zeigte er eine starke Leistung. Es bleibt abzuwarten, ob Tomic die hohen Erwartungen der Australier erfüllen kann.
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