Was bringt der United Cup-Titel? Das haben Zverev, Kerber & Co. verdient
Wie sehr sich der Einsatz der deutschen Profis beim United Cup gelohnt hat, zeigt sich auch beim Preisgeld. Vielspieler Alexander Zverev verdiente von allen ATP-Profis am meisten.
Mit einem Überraschungssieg beim United Cup begann die Saison 2024 aus deutscher Sicht äußerst erfolgreich. Vor allem Alexander Zverev, der fünf Einzel und fünf Mixedpartien absolvierte (in Summe 8:2 Siege), war es zu verdanken, dass die Deutschen am Ende den Pokal in den Nachthimmel von Sydney stemmen konnten. Zumal Zverev im Finale gegen Polen auch noch zwei „Champions-Points“ im Einzelduell gegen Hubert Hurkacz abwehrte.
Zverev mit großem Einsatz beim United Cup
Sein Einsatz hat sich – genauso wie der seiner Teamkollegen und -kolleginnen – nicht nur sportlich rentiert. Auch in finanzieller Hinsicht war der Mannschaftswettbewerb aus deutscher Sicht lukrativ. Insgesamt werden beim United Cup zehn Millionen Dollar ausgeschüttet, die sich ATP und WTA jeweils zur Hälfte teilen. Wie das Gesamtpreisgeld dann auf die teilnehmenden 18 Teams verteilt wird, ist recht kompliziert.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Es gibt drei Aspekte, die bei der Ausschüttung des United Cup-Preisgelds für jeden gemeldeten Profi berücksichtigt werden:
1. Participation Fee
Die „Participation Fee“ (Antrittsgage) richtet sich nach dem aktuellen Ranking und der Position innerhalb des Teams. Beispiel: Spieler und Spielerinnen aus den Top 10 erhalten pauschal 200.000 Dollar. Wer aber als Nummer 1 seines Landes „nur“ zwischen den Ranking-Postionen 101 und 250 steht, muss sich mit 25.000 Dollar begnügen. Wenn man mit so einem Ranking die Nummer 2 im Team ist, gibt es nur noch 15.000 Dollar. Spieler und Spielerinnen, die in der Mannschaft noch weiter hinten stehen, bekommen dann trotz einer Top 100-Platzierung in der Einzel- oder Doppel-Weltrangliste lediglich 7.500 Dollar.
2. Individuelles Preisgeld
Für jeden Sieg im Einzel und Mixed gibt es eine bestimmte Prämie, die sich im Turnierverlauf natürlich steigert. Heißt: Wer im Finale einen Punkt holt, bekommt ein höheres Preisgeld als für einen Sieg in der Gruppenphase. Beispiel: Ein Einzelsieg bringt im Finale 251.000 Dollar, in der Gruppenphase aber nur 38.325 Dollar. Ein Sieg im Mixed bringt pro Spieler/Spielerin von 7.200 Dollar in der Gruppenphase bis hin zu 47.255 Dollar im Finale.
3. Mannschaftspreisgeld
Jeder Sieg als Mannschaft bringt allen Teammitgliedern zusätzliche Einnahmen. Ein Teamsieg in der Gruppenphase bedeutet: Jeder erhält 5.000 Dollar. Entscheidet die Mannschaft das Finale für sich, kriegt jeder sogar 23.155 Dollar. Das heißt: Auch wer selbst nicht spielt, aber Teil der Mannschaft ist, partizipiert von den Erfolgen des Teams.
So viel hat Zverev beim United Cup 2024 verdient
Am Beispiel von Alexander Zverev lässt sich nun genau berechnen, wie viel er beim United Cup verdient. Zunächst ist da seine Antrittsgage, die als Top 10-Spieler bei 200.000 Dollar liegt. Bei seinem individuellen Preisgeld werden die Beträge nach Einzel und Mixed aufgeschlüsselt.
Zverev gewann als Nummer 1-Spieler seines Teams beide Einzel in der Gruppenphase (= 76.650 Dollar). Der Sieg gegen Stefanos Tsitsipas im Viertelfinale brachte ihm 69.500 Dollar ein. Im Halbfinale verlor er gegen Alex de Minaur, bedeutet: kein Preisgeld. Dafür holte er sich den Einzelsieg im Finale, für den er 251.000 Dollar einstrich. In Summe macht das 397.150 für seine Einzelerfolge. Im Mixed verdiente Zverev insgesamt 92.205 Dollar (ein Gruppensieg: 7.200, VF-Sieg: 13.000, HF-Sieg: 24.750, Finalsieg: 47.255).
Zum Schluss kommen noch seine Anteile am Team-Preisgeld hinzu. Diese liegen bei 5.000 Dollar (Gruppenphase), 8.025 Dollar (VF), 13.650 Dollar (HF) und 23.155 Dollar (Finale). Macht insgesamt 49.830 Dollar, die übrigens nicht nur Zverev, sondern eben jedem in dem siegreichen deutschen Team zustehen.
Angelique Kerber auf Rang 2 im deutschen Team
Zverev kommt am Ende auf eine Gesamtsumme von 739.185 Dollar. Er verdiente damit mit Abstand von allen United Cup-Spielern am meisten. Auf Platz zwei folgt: Hubert Hurkacz mit 385.900 Dollar. Bei den Damen ist Iga Swiatek die Topverdienern (775.225 Dollar) vor Caroline Garcia (384.375 Dollar).
Aus dem deutschen Team ist hinter Zverev Rückkehrerin Angelique Kerber diejenige, die am besten verdient hat, obwohl sie „nur“ ein Einzel und ein Mixed gewann. Sie kommt auf insgesamt 219.030 Dollar (Mixed-Sieg Gruppenphase: 7.200, HF-Einzelsieg: 132.000, Team-Preisgeld: 49.830, Antrittsprämie: 30.000). Doppelspezialistin Laura Siegemund verdiente in Sydney insgesamt 164.835 Dollar. Ihre Antrittsprämie lag bei 30.000 Dollar, ihr erspieltes Preisgeld belief sich auf 85.005 Dollar. Und auch sie erhält natürlich ihren Anteil am Team-Preisgeld (49.830 Dollar).
Und was ist mit den deutschen Spielern und Spielerinnen, die zwar zur Mannschaft gehörten, aber nicht zum Einsatz kamen? Auch sie profitierten von dem Sieg, denn sie erhalten ebenfalls jeweils ihren Anteil am Team-Preisgeld, der durch den Titelgewinn recht üppig ausfällt, sowie ihre Antrittsprämie. Somit kommen die Ersatzkräfte Maximilian Marterer und Tatjana Maria auf 64.830 bzw. 72.830 Dollar.
Auch für den Doppelspezialisten Kai Wehnelt zahlt sich das „Bankdrücken“ aus. Wehnelt, sechstbester deutscher Profi in der Herren-Doppelweltrangliste mit Position 150, feuerte das deutsche Team durchweg von der Bank aus an und kassierte dafür 57.330 Dollar. Angesichts seines Karrierepreisgelds von insgesamt knapp 110.000 Dollar ist das für ihn natürlich ein finanzieller Segen.