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ATP-Chef de Villiers wirbt für Reformen

Der derzeitige Chef der Profitennis-Organisation ATP Etienne de Villiers hat in einem zweiseitigen Statement seine Sicht über die Zukunft des Männertennis geäußert. Der umstrittene Vorstandsvorsitzende, dessen Vertrag mit der ATP am 31. Dezember endet, erläutert darin in blumigen Worten die „einzigartigen Veränderungen“ im Männertennis. Er beginnt sein Schreiben, das in der amerikanischen „Tennis Week“ erschienen ist, mit einem Zitat von John F. Kennedy: „Wer nur auf die Vergangenheit schaut, verpasst die Zukunft.“

Am Ende der Stellungnahme geht der Südafrikaner mit seinen Kritikern ins Gericht: „Egal, was die Zyniker versuchen glauben zu machen – ich bin davon überzeugt, dass Tennis am Anfang einer großen, positiven Veränderung steht, durch die der Sport sein wahres Potenzial entfalten wird.“

Spieler kandidieren für den Spielerrat

Gegen den ehemaligen Disney-Manager haben sich mittlerweile vor allem die europäischen Spieler in Front gebracht. Sie haben ein Mitspracherecht bei den Verhandlungen zur Vertragsverlängerung eingefordert. Erstmals in der Geschichte kandidieren die drei Topspieler (Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic) gemeinsam für den Spielerrat. Insbesondere die Kalenderänderungen in diesem Jahr zu Lasten der europäischen Sandplatzsaison haben sie verärgert.

„Wir möchten über anstehende Änderungen im Voraus informiert werden“, erklärte Nadal, „wir wollen nicht, dass Dinge falsch laufen, was in der Vergangenheit der Fall war.“ Die Spitzenspieler haben sich auch eindeutig für einen Verbleib des Masters-Turniers in Hamburg und gegen einen Umzug nach Madrid ausgesprochen, der ab 2009 wirksam werden soll. Der Rechtsstreit nach der Klage des Deutschen Tennis Bundes (DTB) um den Erhalt von Termin und Status des Rothenbaum-Turniers hat die ATP angeblich inzwischen rund acht Millionen Dollar gekostet.

Mehr Transparenz für die Fans durch Umbenennung

De Villiers verteidigt die anstehende Umbenennung der Turnierserien mit mehr Transparenz für die Fans, er verspricht den Spielern höhere Preisgelder, einen schonenderen Tourablauf und lobt die Aktiven als „fantastische Athleten aus allen Teilen der Welt“, die „Stars der Show“ sind. Gleichzeitig verkauft er längst durchgeführte Reformen als Neuigkeiten, wie die Abschaffung von Fünf-Satz-Finals und Einführung von 56er-Feldern bei den Masters- (oder zukünftig 1000er-) Turnieren.

Ob die PR-Offensive in eigener Sache nützt, ist offen. De Villiers hat sich bislang auch bei den French Open in Paris nicht persönlich blicken lassen. Er war nicht beim Turnier der Masters-Serie in Miami anwesend, geschweige denn in Hamburg, das er noch nie besichtigt hat. „Seine Abwesenheit lässt ihn nur schwächer erscheinen“, schreibt die gewöhnlich gut informierte amerikanische Zeitung Sun-Sentinal, „es sieht so aus, als würde er sich verstecken.“

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