Australian Open 2024: Deutsche Überraschungen
Viele deutsche Profis scheiterten früh in den Einzelkonkurrenzen der Australian Open. Nur Alexander Zeverv ist noch im Rennen. Aber im Doppel und Mixed überraschen einige deutsche Spielerinnen und Spieler.
Alexander Zverev: Jetzt gegen Alcaraz
Eine Zitterpartie folgte der nächsten. Bei 100 Prozent ist Alexander Zverev noch nicht angekommen. Aber sein Kampfgeist ermöglichte dem 26-Jährigen den Einzug ins Viertelfinale, wo er auf den Spanier Carlos Alcaraz trifft. Spätestens am Mittwoch muss Zverev sich also steigern, um eine Chance gegen den Weltranglisten-Zweiten zu haben. Bislang führt der Deutsche noch im Head-to-Head mit 4:3-Siegen. Zuletzt war Zverev in Turin erfolgreich gegen den 20-Jährigen. Bei den US Open 2023 musste er sich Alcaraz aber in drei Sätzen geschlagen geben.
Zverevs Partien in der Übersicht:
- Runde: 4:6, 6:3, 7:6, 6:3 gegen Dominik Koepfer; den ersten Satz dominierte Koepfer und hielt auch im weiteren Spielverlauf gut mit, es war eine engere Angelegenheit als das Ergebnis vermuten lässt
- Runde: 7:5, 3:6, 4:6, 7:6, 7:6 gegen Lukas Klein (Q); gegen den Qualifikanten ging Zverev als klarer Favorit in die Partie, aber er strauchelte klar, sodass der Match-Tiebreak im fünften Durchgang entscheiden musste
- Runde: 6:2, 7:6, 6:2 gegen Alex Michelsen; das dritte Match war eine schnelle Angelegenheit für den Deutschen. Nach knapp zwei Stunden ging er als verdienter Sieger vom Platz.
- Runde: 7:5, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 gegen Camron Norrie (19); ähnlich knapp wie das Zweitrunden-Match war das Aufeinandertreffen mit dem an 19 gesetzten Cameron Norrie. Auch hier musste der Match-Tiebreak im fünften Satz entscheiden, in dem Zverev die Oberhand behielt.
Alexander Zverev reaches his 11th Grand Slam quarterfinal 🇩🇪 pic.twitter.com/PCVlRJIGXQ
— #AusOpen (@AustralianOpen) January 22, 2024
Krawietz & Pütz: Mit Dominanz ins Viertelfinale
Auch das deutsche Davis Cup-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz steht im Viertelfinale. Im Vergleich zu Alexander Zverev zeigten sie sich aber kompromisslos und durchweg dominant. Drei Matches und drei Siege konnten „Krapütz“ verzeichnen. In den ersten zwei Runden trafen sie auf die ungesetzten Paarungen Kwon/Giron und Muller/Ofner. In der dritten Runde ging es für die an Rang acht gesetzten Deutschen gegen Mate Pavic und Marcelo Arevalo (an 10 gesetzt). Mit einem überraschend deutlichen 6:3, 6:3-Sieg zog das deutsche Duo dann in die Runde der letzten acht Teams ein.
Der Viertelfinalgegner der Deutschen: das ungesetzte italienische Doppel Andrea Vavassori/Simone Bolelli.
Hanfmann/Koepfer: Favoritenschreck
Ein weiteres deutsches Doppel steht dagegen völlig unerwartet im Viertelfinale: Yannick Hanfmann und Dominik Koepfer. Nicht zum ersten Mal spielen die zwei ehemaligen College-Spieler gemeinsam auf der Tour. Bei einigen deutschen Turnieren wie in Stuttgart, Halle und München sind sie bereits zusammen angetreten. 2021 erreichten sie bei den BMW Open sogar das Halbfinale.
Bei den Australian Open starten Hanfmann und Koepfer aber nun richtig durch. In der ersten Runde besiegten sie das amerikanische Doppel mit Ben Shelton und Christopher Eubanks klar in zwei Sätzen. Danach schalteten sie in der zweiten Runde die Titelverteidiger Rinky Hijikata und Jason Kubler in drei Sätzen aus. Und in Runde drei zogen dann die an Position vier gesetzten Horacio Zeballos und Marcel Granollers überraschend den Kürzeren gegen das deutsche Doppel.
Im Viertelfinale warten nun die Vorjahres-Finalisten: Jan Zielinski und Hugo Nys, an Rang sieben gesetzt. Sollten sowohl Koepfer und Hanfmann als auch Krawietz und Pütz ihre Viertelfinals gewinnen, würden die beiden deutschen Doppel im Halbfinale aufeinandertreffen.
Siegemund mit neuer Doppelpartnerin Richtung Nummer 1
Sie ist die deutsche Doppel- und Mixed-Ikone: Laura Siegemund. Schon in den vergangenen Jahren glänzte die 35-Jährige immer wieder mit herausragenden Leistungen. Im Doppel überzeugte sie Ende 2023, als sie mit Vera Zvonareva die WTA-Finals in Mexiko gewann. Seit Beginn der neuen Saison spielt Siegemund nun an der Seite von Barbora Krejicikova, weil Zvonareva in dieser Saison etwas kürzertreten wollte.
Wie man nun sieht: erfolgreich! Auch wenn Siegemund gerade noch Rang fünf in der Doppelweltrangliste belegt, so könnte sie bei den Australian Open 2024 noch die Nummer eins werden. Für Tennis-Deutschland wäre das historisch!
Gemeinsam mit Krejcikova hat Siegemund bei den Australian Open bislang drei klare Zweisatz-Siege eingefahren. Im Viertelfinale treffen sie nun auf das an drei gesetzte Doppel Storm Hunter und Katerina Siniakova. Hunter, aktuelle Nummer 1 im Damen-Doppel, könnte von Siegemund noch in Melbourne abgelöst werden.
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Siegemund: Doppeltes Viertelfinale
Beim United Cup zeigte Siegemund zuletzt ihr Können im Mixed. Gemeinsam mit Alexander Zverev sorgte sie für den finalen Titelgewinn in Sydney. An ihren guten Lauf knüpft sie nun in Mixed mit Belgier Sander Gilles an (wie im Doppel ist Siegemund hier an 5 gesetzt). Nach zwei klaren Siegen stehen die beiden nun im Viertelfinale und treffen auf das ungesetzte Duo Andrew Harris und Jaimee Fourlis.
Krawietz: Auch im Mixed erfolgreich
In Mixed-Konkurrenz spielt Kevin Krawietz an der Seite der US-Amerikanerin Nicole Melichar-Martinez. Die beiden sind an Position sieben gesetzt. In den ersten zwei Runden überzeugten sie mit zwei Zweisatz-Siegen. Nun treffen sie im Viertelfinale an die an drei gesetzten Su-Wie Hsieh und Jan Zielinski.
Die deutschen Junioren in Down Under
In den Hauptfelder der Junioren-Konkurrenz gingen gleich sechs deutsche Nachwuchstalente an den Start. Noch im Rennen sind Diego Dedura-Palermo und Max Schoenhaus im Einzel. Die beiden treten auch zusammen im Doppel an. Auch Julia Stusek ist im Doppel noch dabei.