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Tennis-Anlage im traumhafter Lage: der Monte Carlo Country Club.Bild: Getty Images

Tennis Masters Monte Carlo: Heimspiel vieler Profis

Mit dem Rolex Monte-Carlo Masters steht die erste große Sandplatzveranstaltung der Saison vor der Tür. Das Turnier an der französisch-monegassischen Grenze ist eines der ältesten und traditionsreichsten auf der Tour. Doch nicht nur das: Für viele Profis ist es auch ein Heimspiel.

Wenn sich auf der Anlage des Monte-Carlo Country Club Anfang April wieder die besten Spieler der Welt messen, werden viele von ihnen unweit ihres Wohnorts aufschlagen. Seit vielen Jahren ist die größte Stadt des Fürstentums Monaco eine Wohnhochburg für Tennisprofis und andere Spitzensportler.

Welche Spieler leben in Monaco?

Der wohl prominenteste Name ist Novak Djokovic. Der Weltranglistenerste lebt schon seit Teenagertagen, genaugenommen seit dem Jahr 2000, im Fürstentum. Er schätzt die Gelassenheit vor Ort und ist außerdem Botschafter der Stiftung von Prinzessin Charlene. Auch Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev hat sich für den Stadtstaat an der französischen Mittelmeerküste entschieden. Der Hamburger hebt die verbesserten Trainingsbedingungen, bedingt durch das angenehme Klima, hervor. Weitere Spieler, welche den Zwergstaat zu ihrer Wahlheimat gemacht haben, sind Daniil Medvedev, Stefanos Tsitsipas, Jannik Sinner, Stan Wawrinka und noch eine Handvoll andere. Bei den Damen sind Caroline Wozniacki oder Petra Kvitova namhafte Größen. Neben Klima und angenehmen Lebensumständen werden die Trainingsbedingungen von vielen als ein wichtiger Grund angeführt. Besonders Spieler aus Ländern, in denen Tennis weniger populär ist und auch weniger gefördert wird, sehen dies als einen deutlichen Vorteil. So argumentiert beispielweise der Däne Holger Rune. Der wieder in die Top zehn der Welt zurückgekehrte Bulgare Grigor Dimitrov sagt über seine Wahlheimat: „Mildes Klima, kurze Winter. Das sind optimale Bedingungen für uns Profis. Wenn man morgens auf den Court kommt, sind dort meist einige andere Topspieler unterwegs. Das motiviert einen dann nochmal zusätzlich seine Bestleistung abzurufen.“

 

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Steuer-Oase Monaco

Natürlich fällt bei der Wahl von Monaco als Wohnort noch eine weitere Sache besonders ins Gewicht: Geld. Das Fürstentum ist eine Steuer-Oase. Ausländische Bewohner müssen keine Einkommensteuer zahlen. Da Tennisspieler ihr Geld jede Woche in einem anderen Land verdienen, unterliegen sie den dort geltenden Steuergesetzen für ausländisches Einkommen. In den USA werden beispielsweise generell 30% des Preisgelds einkassiert. Umzu verhindern, dass es im Land des Wohnorts dann zu einer Doppelbesteuerung kommt, entscheiden sich viele Spieler und auch Sportler außerhalb des Tennissports, für das Leben in einer solchen Steuer-Oase. Bei den Topspielern bewegen sich die so entstehenden Einsparungen in Millionenhöhe.

Tennis Masters Monte Carlo

Das zu Hause vieler Sportler: Monte Carlo City.Bild: Imago

Monte-Carlo, der größte Stadtbezirk Monacos, als Wahlheimat. Diesen Trend setzte vor vielen Jahren bereits der Schwede Björn Borg. Der elfmalige Grand Slam-Champion lebte dort ab Anfang der 1970er-Jahre für gut ein Jahrzehnt. Nach seinem überraschenden Karriereende mit gerade einmal 26 Jahren kam der ehemalige Ausnahmespieler schnell in eine finanzielle Notlage. Er zog wieder in seine Heimat Stockholm und entging nur knapp der Privatinsolvenz. Zwar lässt es sich in Monaco steuerfrei leben, der Lebensstandard und die damit verbundenen Kosten wollen nichtsdestotrotz gedeckt werden.

Klima und Trainingsmöglichkeiten

Die Spieler heben immer wieder die besonders guten Trainingsbedingungen hervor. Diese sind zum einen auf das sehr gute Klima zurückzuführen. Monaco hat rund 300 Sonnentage im Jahr. Die Temperaturen sind dabei zum Großteil recht mild und nicht zu heiß. Optimale Voraussetzungen zum Tennisspielen also. Zum anderen sind es auch die Trainingsmöglichkeiten. Allen voran der Monte-Carlo Country Club, auf dessen Plätzen das erste Sandplatz-Masters des Jahres ausgetragen wird. Interessant: Dieser befindet sich gar nicht im Staatsgebiet von Monaco, sondern auf französischem Boden. Auf 21 Asche- sowie zwei Hartplätzen kann hier trainiert werden. Nur eine Autostunde von Monte-Carlo entfernt liegt die Akademie von Patrick Mouratoglou, dem wohl bekanntesten Tenniscoach. Der Franzose war langjähriger Trainer von Serena Williams und betreut aktuell Holger Rune. Mit insgesamt 34 Plätzen (jeweils 13 Hart- und Sand sowie acht Open-Air Plätze) ist die Anlage südlich von Nizza nochmal merklich größer als die des Country Club.

Neben diesen zwei Riesenanlagen stehen noch zahlreiche weitere Clubs zur Verfügung. So unter anderem der Tennis Club de Monaco oder der TC de Cap d’Ail, welche von der Kapazität allerdings deutlich kleiner sind. Dafür können auch sie mit ihrem beeindruckenden Ambiente direkt an der Küste punkten. Ein Aspekt, welchen die in Monte-Carlo wohnhaften Spieler ebenfalls schätzen.