Juan Martin del Potro meldet sich zurück

Juan Martin del Potro hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Durch den überraschenden Erfolg bei den US-Open 2009 kletterte er bis auf Weltranglistenposition vier. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere verletzte sich der Argentinier am rechten Handgelenk, im Mai 2010 musste er sogar operiert werden. Der Beginn einer langen Leidenszeit. Medien, Fans und Spielerkollegen sprachen von Depressionen und einem Burn-Out-Syndrom, unter dem del Potro angeblich litt. Der schnelle Erfolg sei ihm zu Kopf gestiegen. Sein erster Comeback-Versuch im Herbst 2010 scheiterte mit zwei Erstrundenniederlagen in Tokio und Bangkok. Daraufhin sagte er die restlichen geplanten Turnierauftritte für 2010 ab und zog sich zurück, um sich auf eine weitere Rückkehr vorzubereiten.
Rückkehr zu alter Stärke?

Anfang 2011 der zweite Versuch: Durch die fehlenden Punkte aus dem Vorjahr fiel er auf Position 485 zurück (2010 spielte er nur 4 Turniere), schaffte es nur über Wildcards in die Hauptfelder der Veranstaltungen. Bei den Australian Open verlor del Potro in der zweiten Runde und wirkte immer noch nicht richtig fit. Im Februar dann die ersten Erfolge: Bei den Hallenturnieren in San José und Memphis erreichte er die Halbfinals, in Delray Beach gewann der Argentinier Ende Februar sogar seinen ersten Titel seit dem Triumph bei den US-Open 2009. Im Finale bezwang er Janko Tipsarevic glatt in zwei Sätzen und verbesserte sich in der Weltrangliste bis auf Position 90.
„Vor drei Monaten sah es noch so aus, als ob ich nie wieder ein Turnier spielen könnte. Und jetzt habe ich sogar eins gewonnen. Ich bin einfach nur müde, aber sehr glücklich“, sagte del Potro nach seinem Triumph in Delray Beach.
Dass es weiter bergauf geht beweist er aktuell beim Turnier in Indian Wells. In der ersten Runde fegte er Radek Stepanek mit 6:4 und 6:0 vom Platz, im zweiten Match besiegte er den Titelverteidiger Ivan Ljubicic in drei Sätzen (5:7, 6:4, 6:2). „Ich war das ganze Match über darauf fokussiert, meine Möglichkeiten zu nutzen. Ich habe einfach besser gespielt als er, das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte der Argentinier nach der Partie.
In der dritten Runde trifft del Potro auf den Ukrainer Alexandr Dolgopolov jr., der in der zweiten Runde Victor Hanescu besiegte.

Lukas Reinhardt
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