Ein Ukrainer auf dem Weg in die Weltspitze
Eigentlich heißt er Oleksandr Dolgopolov Junior der Überraschungsmann aus der Ukraine, der bei den Australian Open in Melbourne in diesem Jahr für viel Aufsehen sorgt. Im Mai 2010 ließ er sich jedoch seinen Vornamen ändern und heißt seit dem offiziell Alexandr weil es der russischen Aussprache näher kommt. Aber auch, um sich von seinem Vater Oleksandr Dolgopolov Senior zu unterscheiden. Der versuchte es auch einst mit einer Profikarriere, kam aber nicht über Rang 504 in der Weltrangliste hinaus. Sohn Alexandr ist bereits wesentlich erfolgreicher. Den Durchbruch auf der ATP-Tour schaffte der 22-Jährige im vergangen Jahr, als er zu Beginn der Saison in Brisbane die Qualifikation überstand und das Achtelfinale erreichte. Im März 2010 stand Dolgopolov erstmals unter den Top 100 der Weltrangliste. Seit dem hat er sich stetig verbessert und sich inzwischen unter den besten 50 Spielern der Welt etabliert (derzeit Nr. 46). Auch wenn der in Kiew geborene Mann mit dem blonden Pferdeschwanz noch kein Finale auf der ATP-Tour erreichen konnte: In Melbourne zeigt er, dass er über Spielanlagen verfügt, die ihn zu einem künftigen Top 20-Spieler machen könnten. Kraftvolle Grundschläge, gepaart mit viel Spielwitz und Variationsmöglichkeiten (Beleg: Ein Ausschnitt aus dem Match gegen Nadal in Madrid 2010). Stärken, die bei den Australian Open zuletzt zwei etablierte Weltklassespieler zu spüren bekamen: Jo-Wilfried Tsonga in Runde drei und Robin Söderling im Achtelfinale. Der Schwede galt als Mitfavorit, startete mit acht Siegen in die Saison. Gegen Tsonga gewann der Ukrainer die Sätze vier und fünf sogar jeweils mit 6:1 ohne Anzeichen von schwachen Nerven oder Respekt vor großen Namen. Ähnlich überzeugend agierte Dolgopolov gegen Söderling, der seinen Gegner nach dem Match lobte: Er ist ein großartiger Spieler. Er hat eine tolle Rückhand und bewegt sich sehr schnell.
Auf den Spuren von Andrei Medvedev
Dolgopolov, der einzige verbliebene Ungesetzte im Feld, betrachtete seinen Achtelfinalerfolg über Söderling nüchtern: Das war ein gutes Match. Söderling hat am Anfang sehr viel riskiert und alles getroffen, ich bin überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Nach dem ersten Satz habe ich besser serviert und mich auch von der Grundlinie gesteigert. Er ist der erste Ukrainer im Viertelfinale eines Grand Slam-Turniers seit Andrei Medvedev 1999 bei den French Open das Endspiel erreichte und in fünf Sätzen gegen Andre Agassi verlor. Ob es für Landsmann Dolgopolov ebenfalls für das Finale reicht, ist fraglich. Im Viertelfinale von Melbourne wartet Andy Murray, der in seinen ersten vier Begegnungen bislang keinen Satz und im Schnitt weniger als 6 Spiele pro Partie abgegeben hat.
Felix Grewe
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