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Sabine Lisicki will „Down Under“ groß rauskommen

Zwar hat sie erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier die erste Runde überstanden, doch selbstbewusst ist Sabine Lisicki allemal: „Mein Ziel ist die Nummer eins“, sagt die Nummer 194 der Welt mit fester Stimme. Kein Zweifel, Sabine Lisicki hat Großes vor und keine Scheu, das auch zu verkünden. Vater Robert steht dabei und nimmt die Worte seiner Tochter gerne wahr.

Überraschungscoup in der ersten Runde

Die Australian Open können zum Durchbruch der 18 Jahre alten Blondine werden, die systematisch an den professionellen Tennissport herangeführt wurde. Der erfolgreichen Qualifikation ließ sie in Melbourne mit dem 7:6 (7:4), 4:6, 6:2 über die an 16 gesetzte Russin Dinara Safina in der ersten Runde einen spektakulären Erfolg folgen.

Seit über vier Jahren lässt sich Lisicki nicht nur in Berlin, sondern auch in Florida an der berühmten Profi-Schmiede von Nick Bollettieri ausbilden. „Tommy Haas sehe ich da manchmal, sonst bin ich die einzige Deutsche“, sagt sie, „dafür sind da unzählige Russinnen. In Sachen Ehrgeiz und Fleiß kann sie es mit den Osteuropäerinnen offenbar aufnehmen. „Ich arbeite seit langem sehr hart für den Erfolg“, sagt sie, „das zahlt sich jetzt aus.“

Nach der zehnten Klasse hat sie die Schule abgebrochen, um sich auf Tennis zu konzentrieren. Die Australian Open hat sie früher im Fernsehen gesehen, bewundert Martina Hingis für ihre spielerische Raffinesse und Mary Pierce für ihre Power. Ein bisschen wirkt sie wie eine Mischung aus beiden, sie kombiniert den oft eindimensionalen Grundlinien-Topspin-Stil der Bollettieri-Schule mit überraschenden Varianten. Und sie ist erstaunlich nervenstark.

„Ich bin mental ganz gut“

Gegen Safina konnte sie einen 5:4-Vorsprung mit Break nicht halten, musste in den Tiebreak und gewann. Gab anschließend den zweiten Satz knapp ab, kam aber im dritten zurück. Das ist nicht die Regel bei einer Debütantin gegen eine erfahrene Weltklassespielerin. „Ich bin mental ganz gut“, sagt sie, „und ich kämpfe um jeden Punkt.“ In der zweiten Runde wartet am Donnerstag die Ukrainerin Marija Korjittsewa, gegen die sie schon dreimal verloren hat. Wieder eine Herausforderung.

Insidern ist Lisicki schon länger bekannt. Als 15-Jährige hatte sie in Absprache mit Fed-Cup-Kapitän Barbara Rittner eine Wildcard für die German Open in Berlin erhalten. Ein Ermüdungsbruch im Fuß vor zwei Jahren hielt ihre Entwicklung aber auf. „Sabine ist ein Riesentalent, sie kann wirklich sehr gut spielen“, meinte Rittner. Melbourne hat Lisicki ihrem nächsten Ziel auf dem Weg an die Spitze jetzt endlich näher gebracht: „So schnell wie möglich unter die ersten 100 kommen.“

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