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Australian Open: Deutsche Damen top – Herren flop

In der Vergangenheit waren die Australian Open meistens ein gutes Pflaster für deutsche Tennisspieler: 1996 gewann Boris Becker hier sein letztes Grand Slam-Turnier, 2003 erreichte Rainer Schüttler das Endspiel ein Resultat, das keiner seiner Landsleute seit dem wiederholen konnte. Auch Tommy Haas und Nicolas Kiefer erzielten in Melbourne ihre besten Ergebnisse bei Major-Turnieren. Haas erreichte dreimal das Halbfinale, Kiefer immerhin einmal.

2011 wird ein ähnlich erfolgreiches Resultat eines Deutschen vermutlich ausbleiben. 19 Deutsche gingen in Melbourne an den Start, das ernüchternde Ergebnis: Insgesamt 14 Erstrunden-Niederlagen. Bei den Herren überstanden nur Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer und Benjamin Becker die erste Runde. Keiner von ihnen erreichte Runde drei.

Vor allem Mayers Sieg über den Russen Nikolay Davydenko machte Hoffnung auf ein erfolgreiches Abschneiden des Bayreuthers in Australien. Gegen den Japaner Kei Nishikori, der vor zwei Jahren als Wunderkind galt, dann aber abstürzte, konnte Mayer an seine starke Leistung aus der ersten Partie nicht anknüpfen. Ausschlaggebend: die fehlende mentale Stärke. Ich war nach dem Davydenko-Spiel vom Kopf her müde und habe mich zudem nicht gut bewegt, analysierte der 27-Jährige nach seiner 4:6, 3:6, 6:0, 3:6-Niederlage. Wenn man nicht bei hundert Prozent ist, kann man bei einem Grand Slam-Turnier kein Spiel gewinnen.

Auch Philipp Kohlschreiber spielte gegen den tschechischen Weltranglisten-Sechsten und Wimbledon-Finalisten des Vorjahres, Tomas Berdych, nur selten auf Spitzenniveau. Nach gutem Beginn unterlag der Augsburger mit 6:4, 2:6, 3:6, 4:6. Natürlich bin ich enttäuscht. Meine Fehlerquote war am Ende zu hoch, um gegen ihn eine Chance zu haben, resümierte die deutsche Nummer eins.

Schwere Aufgaben für deutsches Duo

Eine bessere Bilanz haben die deutschen Damen beim ersten Grand Slam-Turnier des Jahres. Von fünf gestarteten Spielerinnen schieden nur zwei in Runde eins aus (Kerber und Woerle). Kristina Barrois scheiterte in der zweiten Runde an Anastasia Pavlyuchenkova.

Im Gleichschritt in die dritte Runde marschierten Andrea Petkovic und Julia Görges wenn auch in zwei hart umkämpften Partien. Petkovic erwischte gegen die britische Qualifikantin Anne Keothavong einen klassischen Fehlstart und musste sich nach verlorenem ersten Satz zu Beginn des zweites Durchgangs am rechten Fuß tapen lassen. Danach lief es besser bei der 23-Jährigen sie siegte mit 2:6, 7:5, 6:0. „Ich bin zufrieden, es geht ums Gewinnen. Spielerisch war es sicherlich keine Glanzleistung von mir“, sagte Petkovic nach ihrem Arbeitssieg. Julia Görges, die nach ihrem Dreisatzerfolg über Kaia Kanepi aus Estland erstmals in der dritten Runde eines Grand Slam-Turniers steht, hatte die schwerere Auslosung. „Es tut gut, eine gesetzte Spielerin geschlagen zu haben, freute sich die 22-Jährige.

Am Freitag kann sie dieses Kunststück wiederholen ebenso wie Petkovic. Beide erwarten in der dritten Runde zwei echte Top-Spielerinnen: Petkovic trifft auf Venus Williams, Görges bekommt es mit der ehemaligen Nummer eins Maria Sharapova zu tun. Letztere trafen erst einmal auf einander, kennen sich aber trotzdem gut: Wir reden viel miteinander, schreiben auch oft über das Handy. Sie ist eine ganz nette Person, erzählt Görges, die sich auf die Partie gegen die Russin freut: Für solche Spiele, gegen die ganz Großen in den großen Stadien, dafür arbeitet man das ganze Jahr hart.

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