Machac/Siniakova: Mit der Kraft der Liebe zu Olympia-Gold
Im Mixed-Finale von Olympia triumphierten Tomas Machac und Katerina Siniakova über die Chinesen Zhizhen Zhang und Xinyu Wang. Die beiden Tschechen sind allerdings alles andere als eine gewöhnliche Mixed-Paarung.
Stefanos Tsitsipas und Paula Badosa, Alex de Minaur und Katie Boulter oder Jannik Sinner und Anna Kalinskaya. Beziehungen zwischen Tennisprofis sind keine Seltenheit. Auf dem Platz haben beide Parteien meist aber herzlich wenig miteinander zu tun. Die einzige Möglichkeit, mit dem Partner zu filzen, ist gemeinsames Training oder die Teilnahme an Mixed-Wettbewerben. Diese gibt es auf Profi-Ebene allerdings nur bei den Grand Slams und Olympia. Diese Gelegenheit packten Tomas Machac und Katerina Siniakova nun beim Schopfe. Das tschechische Pärchen hat sich 2020 auf der Tour kennengelernt und ist auch seitdem zusammen. Bereits bei den Olympischen Spielen in Tokio traten beide an. Allerdings reichte es damals nicht für eine gemeinsame Teilnahme im Mixed. Anders als in Paris in diesem Jahr.
Siniakova und Machac: „Wir sind keine Zimmerkameraden“
2024 schafften sie es in den gemischten Wettbewerb und spielten groß auf. Gleich in Runde eins kegelten sie die an Nummer eins gesetzten Alexander Zverev und Laura Siegemund aus dem Turnier. Siniakova ist eine der besten Doppel-Spielerinnen der Welt und steht in der Weltrangliste aktuell auf Platz zwei. 115 Wochen hat sie außerdem schon als Nummer eins verbracht. Neun Grand Slam-Turniere konnte sie einheimsen. Allein in diesem Jahr gewann sie die French Open und in Wimbledon. Auch Machac fühlt sich im Doppel wohl, ist momentan die Nummer 53 der Welt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt also nicht nur neben, sondern definitiv auch auf dem Platz.
Gemeinsam mit dem tschechischen Team waren sie im Olympiadorf untergebracht. Kein eigenes Hotel oder sonstige Extrabehandlung für das Paar. Nicht mal im selben Raum schliefen die beiden, wie Machac scherzhaft offenbarte: „Wir sind keine Zimmerkameraden, wir sind Profis. Diese Woche schlafen wir wenigstens mal nicht zusammen.“ Auf die Frage, wer denn den Ton angibt antwortete Siniakova: „Ich bin der Boss. Auf und neben dem Platz. Tomas sagt, ich gebe ihm viel mehr Druck auf dem Court als andere Doppelpartner.“ Gerüchte um eine mögliche Trennung der beiden dürften mit solchen Aussagen aus der Welt geräumt sein.
Traumhaftes Olympia-Gold
Nach Siegen über Zverev/Siegemund, Nishikori/Shibahara und Auger-Aliassime/Dabrowski ging es im Endspiel also gegen Zhang/Wang. Die Tschechen waren im Vorfeld bereits klar favorisiert und wurden dieser Rolle auch gerecht. Für Machac ist es die erste Olympia-Medaille und sein erster Profititel überhaupt. Siniakova holte sich derweil ihr zweites olympisches Edelmetall. 2021 gewann sie an der Seite von Barbora Krejcikova bereits Gold im Doppel. Diese Erfolgsgeschichte der beiden ist inspirierend. Vielleicht entscheiden sich andere Tennis-Paare, in Zukunft auch mit ihrem Liebsten den Platz bei einem Profi-Turnier zu teilen.
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