3. August 1999: Das letzte Match von Steffi Graf
Heute vor 25 Jahren spielte Steffi Graf beim WTA-Turnier in Carlsbad ihr letztes Match. Es endete mit einer Aufgabe nach einem gewonnenen Punkt.
Nach ihrem überraschenden Triumph bei den French Open 1999 und dem folgenden Einzug ins Finale in Wimbledon, das sie gegen Lindsay Davenport verlor, ging Steffi Graf beim WTA-Turnier in Carlsbad im US-Bundesstaat Kalifornien an den Start. In ihrem Erstrundenmatch traf die Deutsche auf die US-Amerikanerin Amy Frazier. Die sechs vorherigen Duelle gegen Frazier hatte Graf fast immer klar und deutlich gewonnen.
Steffi Graf: „Ich konnte keine weitere Bewegung machen”
In Carlsbad war es allerdings anders. Graf war nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Ihre lange Karriere und die erfolgreichen Wochen zuvor hatten ihre Spuren hinterlassen. Beim Stand von 6:4, 5:7, 1:2 und Einstand brach Graf das Match ab, obwohl sie gerade mit ihrer gerfüchteten Slice-Rückhand gepunktet hatte. Der Grund: eine Verletzung am linken Oberschenkel. „Es war sehr schmerzhaft. Ich konnte keine weitere Bewegung mehr machen“, sagte Graf. Es sollte das letzte Karrierematch der Deutschen gewesen sein.
Zehn Tage später gab Graf auf einer Pressekonferenz in Heidelberg im Alter von 30 Jahren ihr Karriereende bekannt. „Ich bin über den Zeitpunkt der Entscheidung selbst überrascht, weil ich gedacht habe, ich spiele bis Ende des Jahres. Nach Wimbledon hatte ich keine einfachen Wochen. Erstmals hatte ich die Freude und den Spaß am Tennis verloren. Das war ein ganz komisches Gefühl, das ich nicht kannte. Es gibt nichts mehr zu erreichen. Es ist eine Erleichterung“, erklärte Graf, die in ihrer Karriere 22 Grand-Slam-Titel gewann und 377 Wochen die Weltrangliste anführte.
Erschienen im Buch „Ein Jahr auf dem Court – 365 spannende Geschichten aus der Welt des Tennis”