Stefanos Tsitsipas attackiert seinen Vater: „Bin enttäuscht von ihm“
Nach seinem Auftakt-Aus beim ATP-Masters-1000-Turnier in Montreal redete sich Stefanos Tsitsipas in Rage. Der Grund: Vater Apostolos.
Für Stefanos Tsitsipas verläuft diese Saison bislang nur durchschnittlich. Zwar gewann der Grieche zum dritten Mal das Masters-1000-Turnier in Monte Carlo. Von seinem Grand Slam-Titel scheint Tsitsipas aber derzeit weit entfernt zu sein. Auch mit der ersehnten Medaille bei Olympia 2024 in Paris klappte es nicht. Im Viertelfinale gegen einen angeschlagenen Novak Djokovic konnte der 25-Jährige im zweiten Satz eine 4:0-Führung sowie drei Satzbälle am Stück bei eigenem Aufschlag nicht nutzen.
Der Frust sitzt derzeit tief bei Tsitsipas. Eine spielerische Weiterentwicklung ist kaum zu erkennen. In seinem Auftaktmatch beim ATP-Masters-1000-Turnier in Montreal gab es nun die nächste Enttäuschung für Tsitsipas. Der Grieche verlor gegen Kei Nishikori, derzeit nur die Nummer 576 der Welt, nach einer schwachen Leistung mit 4:6, 4:6. Während des Matches geriet Tsitsipas – mal wieder – mit seinem Trainervater Apostolos aneinander. Das führte sogar so weit, dass er seinen Vater bat, das Stadion zu verlassen. Nach der Niederlage redete sich der Grieche in Rage und attackierte seinen Vater öffentlich. Der Grund war vor allem seine schwächelnde Vorhand, mit der er beim Training in Montreal überhaupt nicht zufrieden war, aber dies von seinem Vater nicht wirklich registriert wurde.
Tsitsipas: „Ich verdiene einen Trainer, der mir zuhört”
„Ich habe mich bei ihm darüber in den letzten vier bis fünf Tagen beklagt. Das war auch der Grund, warum ich während des Matches eine Konfrontation mit ihm hatte. Für mich ist ein Match bei einem Masters-1000-Turnier ein wichtiges Match. Ich brauche und verdiene einen Trainer, der mir zuhört und mein Feedback als Spieler aufnimmt. Mein Vater war nicht sehr smart und sehr gut, solche Situationen zu händeln. Es ist nicht das erste Mal, dass er das getan hat. Ich bin sehr enttäuscht von ihm“, sagte Tsitsipas gegenüber den Reportern in Montreal.
Ob er Änderungen in seiner Trainerbeziehung zu seinem Vater vornehmen wolle, wurde er anschließend gefragt. Daraufhin antwortete der Grieche wie folgt: „Ich weiß nicht, ob ich irgendwelche Änderungen in Betracht ziehe, aber ich bin sehr enttäuscht. Die wichtigste Sache für einen Spieler ist, direktes und gutes Feedback von einem Trainer zu erhalten. Der Trainer ist nicht der, der den Schläger in der Hand hält. Der Spieler ist derjenige, der versucht, einen Spielplan auszuüben. Es ist eine gemeinschaftliche Arbeit, die man zusammen erstellt. Es muss eine Wechselwirkung sein, wenn ich mein Tennisspiel entwickeln möchte. Ich möchte dort nicht steckenbleiben“, sagte er. Apostolos Tsitsipas ist seit Jahren der Haupttrainer seines Sohnes. Zwischenzeitlich wurde Tsitsipas auch von Patrick Mouratoglou und Mark Philippoussis gecoacht.